Wissenschaft und Forschung 13.06.2016
Spritzen gegen Zähneknirschen: Botox greift Kieferknochen an
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Botox wird nicht nur aus ästhetischen Gründen verwendet, sondern kann auch eine Besserung beim Zähneknirschen schaffen. Diese Methode ist aber nicht ganz ungefährlich und kann zu massiven Schäden am Kieferknochen führen, wie Forscher jetzt herausgefunden haben.
Wird Botox in den Kiefer injiziert verhindert es das starke Zubeißen der Zähne. Damit kann dem Zähneknirschen, was häufig zu Kopfschmerzen oder anderen Beschwerden im Gesichtsbereich führt, entgegengewirkt werden. Wissenschaftler schlagen jetzt aber Alarm und warnen, dass der Wirkstoff den Kieferknochen angreift. In einer Studie aus dem Jahr 2015 wurden die Auswirkungen von Botox bereits an Ratten getestet. Dabei konnte festgestellt werden, dass 20 Prozent des Knochens, welcher die Zähne an Ort und Stelle hält, verloren ging. Zwar soll sich die Substanz nach einiger Zeit wieder regenerieren, die typischen Abstände von drei Monaten zwischen den Injektionen reichen dafür aber nicht aus. Eine kleine Studie mit sieben Frauen, die alle mindestens zwei Sitzungen mit Botox gegen ihre Kiefergelenkerkrankung absolviert hatten, konnte ebenfalls zeigen, dass sich die Knochendichte deutlich reduziert hatte. Je stärker der Kieferknochen abgetragen wird, desto größer ist die Gefahr, dass die Zähne locker werden und schließlich ausfallen. Aktuell läuft eine größere Studie, um den Zusammenhang zwischen Botox und der Reduzierung des Kieferknochens genauer zu untersuchen.
Quelle: dailymail.co.uk