Branchenmeldungen 19.04.2013

Neue Analysemethode lässt Allergiker hoffen

Neue Analysemethode lässt Allergiker hoffen

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Nach dem langen Winter rechnen Experten mit einer "Pollenexplosion" - für etwa 16 Millionen Allergiker in Deutschland beginnt jetzt eine belastende Zeit. Doch die Wissenschaft arbeitet an einer Verbesserung der Diagnosemethoden. Ziel ist die genauere Identifikation der Allergie auslösenden Substanzen durch die so genannte molekulare Allergiediagnostik. Eine etablierte Behandlungsmethode ist bisher die spezifische Immuntherapie. Dabei werden dem Patienten kleine Dosen des Allergie auslösenden Stoffes verabreicht, um seinen Körper für das Allergen zu sensibilisieren. Um herauszufinden, auf welche Substanzen ein Patient allergisch ist, werden Allergenextrakte verwendet, die aus natürlichen Quellen (z. B. Birke) gewonnen werden. Die Stoffe werden dem Patienten verabreicht, zum Beispiel durch Ritzen der Haut und Aufträufeln der Substanz. Ein positives Testergebnis (z.B. Hautrötung) zeigt an, dass der Patient auf Birkenpollen allergisch reagiert, jedoch nicht, welche der vielen Birken-Allergenkomponenten die Sensibilisierung auslöst und ob es so genannte Kreuzreaktionen
mit anderen Allergenen gibt.

"Die Forschung ist hier inzwischen weitergekommen", sagt Gudrun Danzl, Fachärztin für Laboratoriumsmedizin bei der synlab-Gruppe in Augsburg. "In den letzten Jahren konnte die Wissenschaft aus den wichtigsten Allergenquellen die Allergie auslösenden Moleküle herausfiltern. Diese stehen nun als reine Komponenten für die Diagnostik im Reagenzglas zur Verfügung."

Nach Angaben der synlab-Expertin zeigte sich, dass spezifische Allergenkomponenten ausschließlich in bestimmten Allergenquellen vorkommen. Andere Allergien auslösende Stoffe sind hingegen "kreuzreaktiv". Das bedeutet, sie können gleichzeitig in nicht verwandten Allergenquellen auftreten (z. B. in Äpfeln und Nüssen oder Birken- und Gräserpollen).

Durch die molekulare Allergiediagnostik ist es möglich, den Allergie auslösenden Stoff zu ermitteln, das passende Therapie-Extrakt zu identifizieren und mögliche Kreuzreaktionen mit anderen Nahrungsmitteln oder Stoffen aufzudecken. Insgesamt hilft die molekulare Allergiediagnostik dabei, die Eignung für eine spezifische Immuntherapie (auch Hyposensibilisierung genannt) viel genauer zu klären als mit den herkömmlichen Methoden.

Gerade bei einer so vielfältigen Allergie wie dem Heuschnupfen mit zahlreichen Pollenallergenen als mögliche Auslöser ist eine genaue Bestimmung des Erstauslösers wichtig für den Therapieerfolg. So kann zum Beispiel eine Differenzierung zwischen Birken- und Lieschgraspollensensibilisierung erfolgen.

Die Erfolgsaussichten einer spezifischen Immuntherapie sind am größten, wenn der Patient ausschließlich gegen das Hauptallergen sensibilisiert ist und deutlich geringer, wenn nur eine Sensibilisierung gegen Nebenallergene vorliegt. Findet man beispielsweise keine Sensibilisierung gegen die Hauptallergene von Lieschgras oder Birke, hat eine Immuntherapie mit den entsprechenden Pollenextrakten nur geringe Erfolgsaussichten.

Quelle: ots

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