Businessnews 30.06.2015
Koelnmesse-Bilanz 2014: Gutes Ergebnis zwischen zwei Rekordjahren
Die Koelnmesse hat im Jahr 2014 deutlich bessere Zahlen geschrieben als geplant. Wie die Geschäftsführung den Medien im Rahmen der Jahres-Pressekonferenz mitteilte, lag der Umsatz bei 231,2 Mio. Euro und damit etwa 8 Mio. über den Prognosen zu Jahresbeginn. Das Ergebnis – ein Jahresfehlbetrag von 3,3 Mio. Euro – war damit sogar 16 Mio. Euro besser als vorhergesagt.
„2014 war trotz des Verlusts ein herausragendes
Geschäftsjahr“, bilanziert Gerald Böse, der Vorsitzende der
Geschäftsführung. „Wir haben den Turnaround geschafft, wir sind national
und international gewachsen, und wir gehen mit klarer Perspektive und
festen Zielen in die Zukunft.“
Der Aufsichtsratsvorsitzende,
Oberbürgermeister Jürgen Roters, schließt sich an: „Die Koelnmesse hat
sich neu und nachhaltig profitabel aufgestellt. Der Zukunft können wir
mit Freude entgegensehen.“ Für das laufende Jahr 2015 erwartet die
Koelnmesse erneut Bestmarken in der Unternehmensgeschichte mit mehr als
300 Mio. Euro Umsatz. In den kommenden fünf Jahren plant sie – bei
stabiler Wirtschaftsentwicklung – mit einem Gesamtüberschuss von fast 60
Mio. Euro, der komplett ins Unternehmen reinvestiert wird.
An
insgesamt 81 Messen und Ausstellungen im Jahr 2014 beteiligten sich mehr
als 34.000 Unternehmen aus 96 Ländern und über 2,1 Mio. Besucher aus
198 Staaten. 23 Eigen- und 26 Gastveranstaltungen fanden in Köln statt,
32 Messen im Ausland.
Die gute Entwicklung einzelner Leitmessen
im Programm der Koelnmesse hat wesentlich zur deutlichen
Ergebnisverbesserung beigetragen. Während nach Angaben des
Messe-Dachverbands AUMA deutschlandweit im Jahr 2014 die Zahlen der
Messebesucher und Aussteller um jeweils ein Prozent gestiegen sind und
die Standfläche stagnierte, wuchs das Kölner Messeprogramm im Vergleich
zu den jeweiligen Vorveranstaltungen im Durchschnitt um fast 6 Prozent,
in den vergangenen 4 Jahren kumuliert um über 30 Prozent. Dies gilt für
Messen zu digitalen Zukunftsthemen wie dmexco und gamescom, für
Traditionsveranstaltungen wie imm cologne, ORGATEC, die INTERNATIONALE
EISENWARENMESSE KÖLN, die ISM und die ART COLOGNE ebenso wie für die h+h
cologne oder die Kind+Jugend.
Zum Geschäftserfolg tragen zudem
die Ergebnisse des von der Tochtergesellschaft Koelnmesse Ausstellungen
GmbH betreuten Event- und Gastveranstaltungsgeschäfts maßgeblich bei. Zu
den 26 Gastveranstaltungen in 2014 kamen fast 7.600 Aussteller und rund
390.000 Besucher. Bei einem Umsatz von 15,6 Mio. Euro in 2014 lag der
Überschuss vor Gewinnabführung bei 6,6 Mio. Euro. „Viele
Gastveranstalter schätzen die einmaligen Vorteile unserer City-Messe
mitten in Europa“, beschreibt Gerald Böse die wachsende Bedeutung dieses
Geschäftsfelds.
Im Auslandsgeschäft haben sich die
Veranstaltungen in China, Indien, weiteren asiatischen Ländern und dem
arabischen Raum gut entwickelt. In jüngerer Vergangenheit sind die
Türkei mit der ANUFOOD Eurasia und der südamerikanische Markt
hinzugekommen. 2014 wurde eine neue Tochtergesellschaft in Brasilien
gegründet, wo die Koelnmesse die ANUTEC – INTERNATIONAL FOODTEC BRAZIL
sowie die UrbanTec Brasil organisiert. Aufgrund seines wirtschaftlichen
Potenzials und seiner geografischen Lage in Zentralamerika ist Kolumbien
ein sehr interessanter Zukunftsmarkt. Die im Oktober geschlossene
Partnerschaft mit der kolumbianischen Messegesellschaft Corferias in
Bogotá trägt weiter Früchte: Bei der Verpackungstechnologiemesse
Andina-Pack sowie bei der Alimentec, der größten Ernährungsmesse in der
Anden-Region, arbeiten beide Gesellschaften eng zusammen. „Dadurch bauen
wir unser Engagement im lateinamerikanischen Markt gezielt in unserem
Kernkompetenzfeld Ernährung aus“ sagt Messechef Böse, der neben dem
Ausbau der Leitmessen in Köln auf weitere Expansion des
Auslandsgeschäfts setzt.
Die Koelnmesse hat 2014 wichtige Weichen
gestellt. Sie hat mit einstimmigem Votum der Gesellschafter ihr
Investitionsprogramm Koelnmesse 3.0 auf den Weg gebracht, „damit wir
auch in Zukunft unsere Position in der Spitzengruppe der Messestandorte
behalten“, so Oberbürgermeister Roters. Koelnmesse 3.0 bedeutet die in
drei Phasen bis zum Jahr 2030 geplante Modernisierung insbesondere der
Südhallen, die Verbesserung der Verkehrs- und Parkraumsituation,
attraktivere Hallen und bessere Verkehrswege. Der Plan beinhaltet ferner
eine neue Halle 1plus, die zum Ausgleich anstehender temporärer
Baumaßnahmen 10.000 m² zusätzlicher Fläche bietet, eine CONFEX®-Halle
für neue Formate aus Conference und Exhibition und ein neues
Eingangsterminal für die Südhallen als funktionalen und ansprechenden
Ost-West-Boulevard. Der Aufsichtsrat hat bereits einem
Investitionsvolumen von gut 200 Mio. Euro in der ersten Phase bis 2020
zugestimmt.
Wie Böse betont, geschieht dies „vollkommen
subventionsfrei. Die Koelnmesse gehört in der Tat zu dem kleinen
exklusiven Kreis derjenigen deutschen Messegesellschaften, die sowohl
operativ als auch investiv in der Lage sind, ihrem Auftrag nachhaltig
profitabel nachzukommen, ohne finanzielle Unterstützung durch ihre
Anteilseigner.“
Die Voraussetzungen sind gegeben: Die Koelnmesse
kann neben der notwendigen Fremdfinanzierung auch eigenes Kapital
investieren. Sie hat nahezu alle Altschulden getilgt. Das Eigenkapital
lag 2014 bei 106,8 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote bei respektablen
42,1 Prozent. Die Liquidität stellt sich gut dar, auch bedingt durch
einen positiven Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit.
In
der Umsetzung von Koelnmesse 3.0 haben die Instandsetzungsarbeiten
bereits begonnen. Für die Neubauten wurde ein Architektenwettbewerb
ausgeschrieben, für ein Parkhaus in der Größenordnung von etwa 1.700
Parkplätzen ist das Bebauungsplanverfahren angestoßen. Das Parkhaus soll
bis Mitte 2017 als erstes der Bauvorhaben fertiggestellt werden. Es
stellt sicher, dass selbst bei Großmessen die Verkehrsbelastung der
angrenzenden rechtsrheinischen Stadtteile durch Pkw und Lkw in einem
angemessenen Rahmen bleibt. Ab Mitte 2018 wird die Halle 1plus verfügbar
sein. Die CONFEX®-Halle soll 2021 bezugsfertig werden, das Terminal
nach heutigem Planungsstand 2024.
Der Geschäftsbericht kann hier heruntergeladen werden.
Quelle: Koelnmesse GmbH