Branchenmeldungen 19.05.2015

Abrechnungsbetrug: Zahnarzt im Gerichtssaal festgenommen

Abrechnungsbetrug: Zahnarzt im Gerichtssaal festgenommen

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Laut Medienberichten der Mainpost hat kürzlich ein Zahnarzt vor Gericht ein Verhalten an den Tag gelegt, was den Richter dazu veranlasste, den Mediziner an Ort und Stelle festzunehmen, da sonst Fluchtgefahr bestünde. Der Zahnarzt hatte bei Abrechnungen mit günstigem Zahnersatz aus dem Ausland betrogen.

Bereits vor mehreren Jahren stand er vor Gericht. Damals wurde entdeckt, dass er günstigen Zahnersatz aus dem Ausland von den deutschen Krankenkassen zu ortsüblichen Preisen abrechnen ließ. Die Strafe wurde damals auf Bewährung ausgesetzt und man entzog ihm seine Lizenz. Doch davon war er nicht abgeschreckt. Als er keinen Nachfolger für seine Praxis fand, behandelte er weiter, rechnete aber über einen anderen Zahnarzt, der nur auf dem Papier vor Ort praktizierte, ab. Die AOK kam ihm 2014 auf die Schliche. Die Staatsanwaltschaft setzte sich durch, er bekam drei Jahre Haftstrafe. Die Staatsanwältin vermutete bei ihm Fluchtgefahr und setzte ihren Antrag auf sofortige Festnahme durch. Die Verteidigerin des Zahnarztes wollte das Urteil abmildern, da er ja den Krankenkassen keinen finanziellen Schaden verursacht hatte. Diese hätten genauso zahlen müssen, wenn die Patienten zu einem anderen Zahnarzt gegangen wären. Außerdem sei die Behandlung fehlerfrei verlaufen und den Patienten ebenfalls kein Schaden entstanden. Die Gerissenheit und Durchdachtheit, mit der der Zahnarzt gemeinsam mit seinem Komplizen vorgegangen war, überzeugten den Richter aber, hier kein gnädiges Urteil zu fällen.

Autor: Karola Richter
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