Branchenmeldungen 05.02.2015
Denkstilanalyse und Denkstilmanagement – Teil 2
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Im ersten Teil wurden die Grundlagen des HBDI® (Herrmann-Brain-Dominanz-Instrument) beschrieben, die vielfältigen fachlichen, mentalen, sozialen, physischen und psychischen Herausforderungen des Zahnarztberufs aufgezeigt und Musterprofile einzeln, als Gruppenprofil (acht Zahnärzte) und die Verteilung einzelner Profile auf der Vierquadrantenmatrix dargestellt.
In diesem zweiten und letzten Teil des Artikels wird erläutert, wie das Wissen und die Erkenntnisse aus einer individuellen HBDI®-Denkstilauswertung im Alltag einer Zahnarztpraxis verwendet und genutzt werden können.
Mein HBDI®-Profil. Was nun?
Ein Zahnarzt, eine Zahnärztin bzw. die Beschäftigten in der Praxis (es ist auch möglich, komplette HBDI®-Teamprofile zu erstellen) mit vorliegender HBDI®-Denkstilanalyse und Auswertungspackage, wird/werden diese Informationen wie folgt nutzen:
- Persönliche Entwicklung fördern.
- Mentale Talente besser nutzen. Denkprozesse besser organisieren.
- Selbstmanagement: Die persönliche Führungsstrategie und Führungsqualität aus der Sicht aller vier Quadranten überdenken und ggf. neu konzipieren.
- Entscheidungsprozesse: Durch die systematische Berücksichtigung unterschiedlicher Sichtweisen Entscheidungen grundlegender als bisher absichern und damit Ergebnisse verbessern.
- Zusammenarbeit: Die Zusammenarbeit mit dem Praxisteam und vor allem die Qualität der Zusammenarbeit innerhalb des Teams effektiver gestalten, dauerhaft Teamerfolge generieren sowie die Kommunikations- und Motivationsprozesse besser verstehen.
- Kommunikation. Extern mit Geschäftspartnern, z.B. Lieferanten, Steuerberater, Bank oder Verkäufern verbessern.
- Kommunikation mit Patienten und Patientinnen verbessern und verständnisvoller gestalten.
Die Einheit unserer verschiedenen mentalen Prozesse
Bei der Betrachtung eines HBDI®-Pro-fils ist zu beachten, dass jeder der vier Quadranten bzw. die entsprechenden Merkmale situativ, zu verschiedenen Zeiten und auf verschiedene Weise zu gebrauchen ist. Gezeigt werden soll zunächst beispielhaft das Profil eines männlichen, seit vielen Jahren in eigener Praxis tätigen Zahnarztes (Abb. 1). Dieses Profil entspricht 6,84 Prozent der Profile der Herrmann-Datenbank und ist ein eher ungewöhnliches Profil für einen Zahnarzt. Aber: In jedem Menschen vereinen sich alle Denkmodi zu einem komplexen mentalen Prozess. Da die Situationen im täglichen Praxisalltag sehr vielfältig sind und unterschiedliche Denkstile und Denkansätze erfordern, ist es von Vorteil, die Vielzahl der individuell verfügbaren Denkstile und Merkmale zu kennen, zu nutzen, um somit mit jeder Situation, die zu bewältigen ist, angemessen und zielführend umzugehen.
Drei Beschreibungen des oben genannten Profils
1. Bevorzugte Lösungsstrategie
Die bevorzugte Problemlösungsstragie dieses Zahnarztes aufgrund des bevorzugten Denkstils:
- Methode der kleinen Schritte
- Zeitvorgaben
- Teamprozesse
- Intuitives Empfinden
Zieht aber möglicherweise nicht in Betracht:
- Dass eine klare Definition des Problems wichtig ist (Was sind die Gründe für den Praxisverkauf?)
- Macht keine kritische Analyse des Problems (Zusammenhänge werden übersehen)
- Visualisierung
- Reifeprozess
2. Bevorzugter Kommunikationsstil
Ein Thema Schritt für Schritt darlegen:
- Antworten auf die W-Fragen: Was, warum, wie, wann
- Vorhersehen, wie andere empfinden
- Beziehungsebene
Er übersieht aber möglicherweise:
- Zahlen, Daten, Fakten
- Den präzisen Einsatz von Technik
- Visualisierung
- Gesamtüberblick
3. Anwendungsbereiche
Selbstmanagement:
Persönliche Führungsstrategie.
Führungsqualität.
Grundlage:
Die vier unterschiedlichen Ichs.
Die wesentlichen Merkmale werden in Abbildung 2 dargestellt. Unterschiedliche Situationen erfordern unterschiedliche Denkansätze und Strategien. Das Whole-Brain-Modell ist hilfreich, um Führungsstrategien für eine bestimmte Situation oder eine neue Herausforderung zu überdenken und die Umsetzung zu planen (Abb. 3).
Beispiele:
Mitarbeitergespräche, Entlassungen, Einstellungen und Konfliktsituationen mit Partnern aller Art. Welchen Führungsstil bevorzugen Sie auf der Grundlage Ihres bevorzugten Denkstils?
Strategische Entscheidungen:
Entscheidungsrundgang. Bevorzugte Fragen bei der Entscheidungsfindung. Entscheidungsprozesse lassen sich durch die systematische Berücksichtigung unterschiedlicher Sichtweisen grundlegender als bisher absichern und damit Ergebnisse verbessern. Nutzen Sie Ihr HBDI®-Denkstilprofil für Ihre Entscheidungsprozesse. Verwenden Sie das Entscheidungsmodell (Abb. 4) als Hilfestellung, indem Sie unterschiedliche Sichtweisen berücksichtigen und damit Ihre Ergebnisse verbessern.
Beispiel Investitionen
Investitionsentscheidungen lassen sich absichern und z.B. mit dem Bankberater auf einer verständnisorientierten Ebene kommunizieren.
Personalentscheidungen und Kommunikation
Das dazugehörende Diagnosemodell bietet eine wertvolle Hilfe, um im Team mit anderen effektiver zusammenzuarbeiten und dauerhafte Teamerfolge zu generieren. Die Zusammenarbeit mit dem Praxisteam, die Qualität der Zusammenarbeit innerhalb des Teams und die Kommunikations- und Motivationsprozesse können verbessert werden (Abb. 5).
Die Zusammenarbeit im Team verbessern:
Das entsprechende Modell dazu (Abb. 6) bietet eine wertvolle Hilfe, um im Team mit anderen effektiver zusammenzuarbeiten und dauerhafte Teamerfolge zu generieren.
Motivation einzelner Teammitglieder. Damit sie tun, was von ihnen erwartet wird
Wie oft sind Praxisinhaber frustriert, wenn Aufgaben nicht erledigt werden oder die Qualität der Ergebnisse unbefriedigend ist? Die dazugehörige Grafik verwendet den Whole-Brain-Ansatz, um Erklärungen und Lösungen dafür zu finden (Abb. 7).
Fazit
Um die vielfältigen unterschiedlichen Situationen, Aufgabenstellungen und speziellen Herausforderungen im täglichen Praxisalltag zu bewältigen, sind unterschiedliche Denkansätze erforderlich. Eine Vielzahl von Denkprozessen sollte verfügbar sein, um mit jeder auftretenden Situation angemessen umgehen zu können. Ein HBDI®-Denkstilprofil ist dabei vorstellbar wie ein elastisches Band, das sich in einem gewissen Rahmen den jeweiligen Erfordernissen anpasst.