Branchenmeldungen 11.02.2015
Großes Biofilm-Management für die Kleinen
„Kindermund tut Wahrheit kund“ – welche Wahrheit der Mundraum der Kleinen in der zahnärztlichen Praxis offenbart, hängt dabei wesentlich von der häuslichen Oralprophylaxe ab. Eine gewissenhafte Mundhygiene unter Verwendung altersgerechter Pflegeprodukte spielt hier eine zentrale Rolle. Wichtigste Beratungsinstanz der jungen Patienten und insbesondere der Eltern, die das Biofilm-Management ihres Nachwuchses zu Hause steuern, ist wiederum die zahnärztliche Praxis. Sie kennt Strategien zur Motivation, gibt Tipps zum Pflegeverhalten und weiß um die moderne Vielfalt kindgerechter Hilfsmittel.
Dass Kinder die tägliche Prophylaxe am Waschbecken nicht zu ihren bevorzugten Tätigkeiten zählen, ist geradezu sprichwörtlich. Auch das Bild genervter Eltern, die ihren Nachwuchs immer wieder an die Dringlichkeit gut geputzter Zähne erinnern, ist hinlänglich bekannt. Der Beratungsbedarf für eine Verbesserung der individuellen Situation ist folglich groß. Wer sich hier gut aufgestellt zeigt, leistet schließlich nicht nur wertvolle Unterstützung für die Mundgesundheit des Kindes, sondern trägt darüber hinaus auch ein kleines Stück zur Lebensqualität der ganzen Familie bei.
Früh übt sich
Damit die Kinder die Mundhygiene als selbstverständlichen und unverzichtbaren Teil des täglichen Rituals und nicht als Störfaktor kennenlernen, sollten sie sich so früh wie möglich an das Zähneputzen und an das Nachputzen durch die Erwachsenenhand gewöhnen. Dem vordergründigen Argument, das vielen Eltern in den Sinn kommt, dass es sich doch zu Beginn lediglich um Milchzähne handelt, die ohnehin ausfallen, muss von Praxisseite dringend widersprochen werden: Schließlich erhöht ein Milchzahngebiss mit Defekten und Retentionsnischen auch das Kariesrisiko für die bleibenden Zähne – es ist also sowohl aus verhaltenspsychologischer als auch aus medizinischer Sicht dringend angeraten, schon mit dem ersten Milchzahn ein gewissenhaftes Biofilm-Management zu etablieren. Dabei übt das Kleinkind zunächst – sei es durch einfaches Kauen auf der Zahnbürste – das selbstständige Putzen, bevor gleich im Anschluss die Eltern durch eigenes Handanlegen ein gründliches Pflegeergebnis gewährleisten. Mutter und Vater haben aber auch noch eine weitere Funktion von Beginn an konsequent zu erfüllen: die des guten Vorbilds. Denn betreiben die Erwachsenen selbst eine akkurate Mundhygiene, prägt sich dieser Anspruch leichter beim Kind ein.
Wachsen mit der Zahnbürste
Die Compliance steigt auch durch die Anwendung altersgerechter Hilfsmittel. Orientieren sich diese in Form und Farbe an den kindlichen Bedürfnissen und Vorlieben, fördern sie die Lust am Putzen. Hier liefert das Zahnbürsten-Programm „Stages“ von Oral-B ein gutes Beispiel: Mit der Gestaltung des Griffs, dem Gebiss-Stadium angepassten Borstenfeldern und Kopfgrößen sowie ihrer optischen Aufmachung entsprechen die verschiedenen Modelle den Entwicklungsstufen im Säuglings-, Kleinkind- und Schulalter. Teams, denen die Empfehlung mehrerer Handzahnbürsten zu kleinteilig ist und die auch bei Erwachsenen die elektrische Mundhygiene gegenüber der manuellen favorisieren, können alternativ zur Anschaffung einer speziellen elektrischen Kinderzahnbürste raten. Zum einen sorgen zum Beispiel Modelle mit oszillierend-rotierendem Putzsystem und Andruckkontrolle für eine gründliche und zugleich sanfte Plaque-Entfernung. Zum anderen steigern sie die Bereitschaft zur längeren Anwendung durch einen Musik-Timer, der nach jeder Minute Putzzeit eine von 16 fröhlichen Melodien spielt. Abgerundet wird die kindgerechte Ausstattung noch durch ein buntes Comicdesign, das der Zahnbürste in den Augen der Kleinen einen spielerischen statt medizinischen Charakter verleiht.
Elektrische Mundhygiene
Dass Zahnbürsten mit genannter Reinigungstechnologie prädestiniert für ein hocheffizientes Biofilm-Management sind, ist durch zahlreiche klinische Studien und millionenfache Beobachtung in der Praxis bestätigt. Im Test elektrischer Zahnbürsten für Kinder (test 01/2015) vergab die Stiftung Warentest Bestnoten an oszillierend-rotierende Zahnbürsten von Oral-B* – so wurde die Oral-B Kids Power Mickey Mouse als beste Zahnbürste für Kinder ab drei Jahren bewertet. Sie punktete in der Kategorie Zahnreinigung mit der Note „GUT“. Außerdem bescheinigte Stiftung Warentest eine sehr gute Haltbarkeit sowie gute Handhabung. Auch das Modell Oral-B Stages Power, gedacht für Kinder ab fünf Jahren, schnitt in der Stiftung Warentest Bewertung insgesamt mit „GUT“ ab.
App und Fruchtaroma
Neben der Zahnbürste als Hauptutensil fördern weitere Hilfsmittel die erfolgreiche Kindermundpflege. Besonders innovativ ist zum Beispiel die Disney Magic Timer App von oben erwähntem Anbieter: Die App für Smartphones und Tablets fördert die Compliance der Kleinen mit Begleitmusik, lustigen Bildern oder Stickern. Nach wie vor von zentraler Bedeutung für das Biofilm-Management, egal in welchem Alter, ist selbstverständlich die Zahncreme. Für Kinder wird ein Fluoridgehalt von 500 ppm zur Stärkung des Zahnschmelzes und Prävention von Karies empfohlen, und wieder spielen auch Faktoren abseits der medizinischen Wirksamkeit eine große Rolle: So weist zum Beispiel das zuckerfreie blend-a-med Blendi Kinderzahngel ein leckeres Himbeeraroma auf und es glitzert.
Gemeinsam mit den Eltern
Geeignete Pflegemittel für ein erfolgreiches Biofilm-Management des Nachwuchses stehen also in großer Vielfalt zur Verfügung. Dabei gilt natürlich weiterhin, dass diese auch immer korrekt angewendet werden. Hier ist die Praxis gefordert, die Kinder und insbesondere deren Eltern zu instruieren. Schließlich nehmen gerade Mutter und Vater eine Schlüsselrolle in der Prophylaxe ihres Nachwuchses ein. So sollten diesem zwar ab einem Alter von drei bis vier Jahren die KAI-Technik antrainiert werden (Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen), doch belegen Studien1, dass Kinder etwa zehn Jahre lang Unterstützung bei der täglichen Zahnreinigung benötigen. Erst durch das Zusammenwirken aller Beteiligten werden also die Chancen maximiert, dass „die Wahrheit“ im Kindermund immer eine gesunde bleibt.
* Braun Oral-B Kid’s Power Toothbrush Mickey Mouse und Braun Oral-B Stages Power, beide GUT (2,1), 11 elektrische Kinderzahnbürsten im Test, test 01/2015, www.test.de
1 Sandström A et al. Tooth-brushing behaviour in 6–12 year olds. Int J Paed Dent 2011; 21(1): 43–49.
Autor: Thomas Hammann