Branchenmeldungen 31.05.2024

Implantatkonzept – simpl(e)y perfect (Teil 1)



Implantatkonzept – simpl(e)y perfect (Teil 1)

Foto: DZMITRY – stock.adobe.com / KI-Generiert

Im Fokus des folgenden Interviews steht ein neuartiges Implantatkonzept, das darauf abzielt, durch moderne Techniken optimale Ergebnisse zu erzielen. In einer mehrteiligen Serie in den kommenden Ausgaben des Implantologie Journal stellen wir das Konzept vor. Im ersten Teil sprechen wir mit dem Implantologen und Entwickler Dr. Alexander Müller-Busch über die vier Schlüsselkomponenten des Konzepts und wie es dazu beiträgt, die Implantologie effektiv zu gestalten.

Was zeichnet Ihr Implantatkonzept aus?

Es zeichnet sich durch den ganzheitlichen und den praxisnahen Aspekt aus. Es geht nicht nur um ein bestimmtes Thema wie beispielsweise „Sofortimplantation“, sondern wir geben den Anwendern ein Konzept an die Hand, durch welches sie selbstständig unterschiedlichste Fälle lösen und therapieren können. Wir haben vier Bausteine gewählt, die sich zu einem perfekten Implantatkonzept vereinen.

Können Sie die vier Bausteine Ihres Konzepts näher erläutern?

Um Behandlungsfälle unterschiedlichster Art zu therapieren, benötigen wir ein Zusammenspiel verschiedenster einzelner Faktoren. Wenn wir diese vier Teilbereiche verstehen und behandeln können, ist es möglich nahezu jede Situation im Praxisalltag zu lösen. Wir beginnen mit dem perfekten Knochen, „the perfect bone“. Hier stellen wir unser Augmentationskonzept mit dem Hauptbaustein Sticky Bone sowie modernen Techniken, unter anderem auch mit der Verwendung von Hyaluronsäure, vor. Daneben gibt es den Baustein „the perfect screw“. Dieser umfasst die Auswahl des perfekten Implantatsystems bzw. die Auswahl der perfekten Implantatgeometrie – immer auf den individuellen Behandlungsfall abgestimmt. Darauf aufbauend ist das wichtige Thema des Weichgewebsmanagements „the perfect pink“, um langfristig gesunde periimplantäre Strukturen zu generieren und zu erhalten. Hier zeichnet sich unser Konzept dadurch aus, dass wir eine sehr enge Schnittstelle mit unserem Zahntechniker haben, „the perfect white“, und Anwendern auch Tipps und Tricks zeigen, wie sie die Schnittstelle in der Praxis mit den jeweiligen Systemen deutlich verbessern und vereinfachen können.

Wie hat sich Ihr Konzept über die letzten Jahre entwickelt und welche Prinzipien leiten Sie dabei?

Ich hatte die Möglichkeit, dass ich in sehr vielen Praxen hospitieren durfte. Vor allem durch meinen Mentor Prof. Dr. Stefan Fickel habe ich schon sehr früh Einblicke in die modernsten implantologischen Techniken, besonders im Zusammenspiel mit parodontal vorgeschädigten Patienten mit einem erhöhten Risikoprofil, erhalten. Dadurch bewegen wir uns in unserem Patientenstamm häufig in einem mittleren bis hohen Risikoprofil, gerade wenn sich mehrere Risikofaktoren vereinen. Hier haben wir gesehen, dass es wichtig ist, ein Implantatkonzept an der Hand zu haben, was auch ein Stück weit die Risikofaktoren eliminieren kann. Wie zum Beispiel mit dem Einsatz von Hyaluronsäure, welche sich in unserer Praxis als Wundheilungsbeschleuniger bewährt hat und wir bestmögliche Ergebnisse bei unseren Patienten erzielen. Um aber noch einmal zu erwähnen, welche Prinzipien uns eigentlich hier leiten und was uns dazu gebracht hat, ein Implantatkonzept zu entwickeln, ist die Praxistauglichkeit – die Praxistauglichkeit in Kombination mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, aber immer mit dem Motto „Keep it simple“. Unser Behandlungscredo ist es, den bestmöglichen Erfolg für den Patienten so minimalinvasiv wie möglich zu erreichen.

Wie sehen Sie die aktuelle Landschaft der Implantologie-Fortbildungen und wie trägt Ihr Konzept zur Vereinfachung bei?

Dadurch, dass ich aktuell als Referent und Veranstalter von Fortbildungen tätig bin, sehe ich natürlich ein Überangebot an Fortbildungen. Es gibt sehr viele Veranstaltungen und gerade für junge Kolleginnen oder Kollegen ist es schwierig, genau die passende Fortbildung zu finden. Wir versuchen mit unserem Konzept die Lernkurve oder die Misserfolgsquote für die jungen Kolleginnen und Kollegen, aber auch für die erfahrenen Implantologen oder Parodontologen, so gering wie möglich zu halten. Ich profitiere davon, dass ich die letzten zehn Jahre international und national sehr viele Hospitationen durchleben durfte. Und wir haben versucht, uns überall das Beste herauszufiltern und in den normalen Praxisalltag zu integrieren. Das heißt, unser Fortbildungsangebot und unser Implantatkonzept richtet sich an die Praktiker, die möglichst kurz und prägnant die wichtigsten Informationen als Basis oder Add-on erhalten und es sofort nächste Woche in der Praxis umsetzen möchten. Just do it and keep it simple.

Warum haben Sie sich für den Namen „simpl(e)y perfect“ entschieden?

Eines unserer Behandlungscredos ist, wie bereits erwähnt, „Keep it simple“. Der Praxisalltag ist neben Politik, Abrechnung, und Personalfragen schon kompliziert genug. Hier sollten wir wenigstens im Behandlungsalltag auf Schlichtheit „simple“ achten und trotzdem versuchen, höchste Qualitätsansprüche „perfect“ zu erzielen. In dieser Kombination hat sich unser Behandlungskonzept „simpl(e)y perfect“ entwickelt. Wir möchten den Behandlern ein Konzept an die Hand geben, welches einfach in der Praxis anzuwenden ist und maximale Erfolge für das Team und die Patienten bringt. Für uns besteht ein perfektes Implantatkonzept nicht nur aus einem Baustein, sondern es ist ein Zusammenspiel aus mehreren zahnärztlichen sowie zahntechnischen Faktoren.

Herr Dr. Müller-Busch, wir danken Ihnen herzlich für das Gespräch.

Dieser Beitrag ist im IJ Implantologie Journal erschienen.

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