Branchenmeldungen 18.05.2021
Komposithybrid: Auf in die neue Füllungstherapie-Ära!
Hier hat sich eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung hohe Ziele gesetzt: eine echte Alternative zu Amalgam, eine weiße Füllung, abzurechnen nach BEMA oder GOZ1, eine Befestigung ohne Ätzen und Bonden. Für den Zahnarzt läutet der Werkstoff „Komposithybrid“ eine neue Füllungstherapie-Ära ein.
Seit Jahren verharrte die Forschung in einer Patt-Stellung: Amalgam war der gut zu verarbeitende Klassiker – allerdings nicht ästhetisch. Komposit galt als zuverlässige weiße Alternative mit ebenbürtiger klinischer Langlebigkeit – allerdings in der Anwendung techniksensibel. Glasionomerzement wiederum war weiß und einfach zu verarbeiten – allerdings gegenüber Komposit mit einer geringeren Langzeitstabilität verbunden.
Damit lag die Aufgabenstellung für die nächste Füllungswerkstoff-Generation auf der Hand: Aus zahnärztlicher Sicht musste es eine langzeitstabile weiße Füllung sein, und die Kavität sollte sich ähnlich einfach füllen lassen wie mit Amalgam oder Glasionomerzement. Die Lösung heißt Komposithybrid (Surefil one, Dentsply Sirona). Die Anwendung haben die Forscher sogar so weit vereinfacht, dass die Schritte „Ätzen“ und „Bonden“ komplett entfallen.
Verantwortlich dafür ist die patentierte Technologie MOPOS – eine modifizierte Polysäure, die dank einzigartiger Struktur und Beschaffenheit neue Wege zur Formulierung eines selbstadhäsiven Füllungsmaterials eröffnet. MOPOS sorgt sowohl für Haftung an der Zahnsubstanz als auch für die Bildung eines Molekülnetzwerks, das der Füllung mechanische Festigkeit verleiht.
Und so einfach ist die Anwendung im Alltag: man aktiviert eine Komposithybrid-Kapsel auf einer stabilen Unterlage und mischt sie in einem Kapselmischer. Das Material bringt man nun zügig aus der Kanülenspitze in die Kavität ein – und zwar, anders als beim Komposit, aktiv.
Ein weiterer kleiner Unterschied: am Ende die Kavität ein wenig überfüllen und dann die Komposithybrid-Masse von der Mitte zum Kavitätenrand ausstreichen, ohne zu stopfen. Zum Schluss erfolgt eine 20-sekündige Lichthärtung des dualhärtenden Materials (mind. 800 mW/cm², z.B. SmartLite Pro, Dentsply Sirona). Dadurch kann die Überschussentfernung beispielsweise mit einer feinkörnigen diamantierten Knospe im Schnellläufer sowie das Polieren und Finieren (z.B. Enhance Finishing System & Enhance PoGo, beide Dentsply Sirona) direkt im Anschluss stattfinden, während das Material in der Tiefe chemisch aushärtet.
So kommt der Behandler in wenigen Einzelschritten zum Ziel. Das bedeutet im Endeffekt eine besonders sichere und schnelle Füllungstherapie. Ihre Vorzüge überzeugen viele Patienten und begründen eine neue Ära. Unter anderem bewährt sich die neuartige Füllungstherapie auch in der Kinder- und Alterszahnheilkunde. Denn sowohl bei den jüngsten als auch bei betagten Patienten kann der Zeitvorteil erfolgsentscheidend sein.
[1] Die getroffene Aussage hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit für jeden einzelnen denkbaren Fall, da der jeweilige Sachverhalt ggf. eine abweichende Abrechnungsart und -weise erforderlich machen kann. Es wird somit keinesfalls eine pflichtgemäße Prüfung durch den für die Abrechnung Verantwortlichen selbst ersetzt. Insbesondere übernimmt Dentsply Sirona keinerlei Haftung für die Richtigkeit der konkreten Abrechnung durch die/den für die Abrechnung Verantwortliche/n. Diese/r ist vielmehr selbst für ihre/seine Abrechnung verantwortlich. Bei Fragen betreffend die Abrechnungsart und -weise wird daher empfohlen, sich an die zuständige Zahnärztekammer zu wenden.
Quelle: Dentsply Sirona