Wissenschaft und Forschung 26.01.2016
Wund(er)behandlung mit Spucke?
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Der menschliche Speichel besteht zu 99 Prozent aus Wasser. Kaum vorzustellen, dass das restliche eine Prozent, das aus einer Vielzahl von organischen und anorganischen Bestandteilen besteht, von so großer Bedeutung für die physiologischen Prozesse im Körper ist. Niederländische Forscher fanden heraus, dass der Speichel eine desinfizierende und antimikrobielle Wirkung auf Wunden hat und somit die Wundheilung beschleunigt.
Täglich werden in unserem Mund rund zwei Liter Speichel produziert. Dieser dient zur Reinigung der Mundhöhle, als Schutz und Remineralisation der Zahnsubstanz, Abwehr pathogener Erreger und zur Vorverdauung von Kohlenhydraten. Forscher der VU University Medical Center in Amsterdam fanden in einer Studie heraus, dass das Sekret zusätzlich eine desinfizierende und antimikrobielle Wirkung auf Wunden hat und somit die Wundheilung auf natürliche Weise beschleunigt. Die dafür verantwortlichen Proteine heißen Histatine. In einem Experiment züchtete das Forscherteam menschliches Gewebe aus der Mundhöhle und verletzte dieses anschließend. Um die Wirkung des Speichels zu testen, befüllten sie einen Teil der Gefäße mit Speichelsekret. Im Ergebnis zeigte sich eine auffallend schnellere Wundheilung der Zellkulturen, denen das Sekret zugefügt wurde.
Quelle: VU University Medical Center in Amsterdam