Finanzen 26.04.2023

Der Zinseszinseffekt: Aus 100 werden fast 250.000 Euro



Der Zinseszinseffekt: Aus 100 werden fast 250.000 Euro

Foto: Lemonsoup14 – stock.adobe.com

Frauen haben mehr Lücken in ihrer Vorsorge als Männer und deshalb steigt das Risiko für finanzielle Engpässe im Alter. Warum? Ein Grund ist, dass sie ihr Geld auf dem Sparkonto liegen lassen. Eine Studie der Schweizer Finanzdienstleistungsgesellschaft Zurich zeigt, dass über 50 Prozent der Frauen, die Ersparnisse haben, konservativ mit ihrem Geld umgehen und es auf einem Sparbuch oder auf dem Privatkonto liegen haben. In Zeiten von niedrigen Zinsen für Erspartes und hoher Inflation, reduziert sich der Wert des Geldes so von ganz alleine.

Wer sein Geld gut anlegt, profitiert vom wichtigsten Erfolgsfaktor beim Investieren: dem Zinseszins. Albert Einstein bezeichnete den Zinseszins sogar als das achte Weltwunder, denn es hat eine enorme Wirkungskraft. Schon mit kleinen Beträgen lassen sich ordentliche Summen generieren.

So funktioniert es: Angefallene Erträge, zum Beispiel Dividenden, oder angefallene Zinsen werden nicht ausgeschüttet oder für den Konsum genutzt, sondern dem Anlagebetrag hinzugefügt. Dadurch erhöht sich die Anlagesumme und diese wird in den folgenden Jahren mitverzinst. Jahr für Jahr werden die Erträge höher und das eingesetzte Kapital wächst exponenziell. Ein Beispiel: Wer an der Börse breit gestreut in Aktien und Fonds investiert, konnte über einen langen Anlagezeitraum im Schnitt mit rund sieben Prozent Rendite rechnen. Gehen wir von einem Sparplan mit monatlich 100 Euro aus, würden sich nach zwölf Monaten 1.245,50 Euro ansammeln. Zehn Jahre weiter läge der Betrag schon bei 17.208,39 Euro bei einer eingezahlten Summe von 12.000 Euro. Nach 20 Jahren haben die eingesetzten 24.000 Euro immerhin schon 51.059,89 Euro erwirtschaftet und nach 40 Jahren sind es mit 48.000 Euro Einsatz beachtliche 248.645,53 Euro geworden.

Damit Sie von dem Zinseszinseffekt profitieren, gibt es zwei simple Regeln:

  • Beginnen Sie früh Ihr Geld anzulegen, denn erst über einen langen Zeitraum entfaltet sich der Effekt richtig. Schon als Studentin oder Assistenzzahnärztin lohnt es sich, monatlich mit kleinen Beträgen etwas aufzubauen.
  • Bei niedrigen monatlichen Beiträgen ist eine breite Risikostreuung mit Aktien schwer umzusetzen. Da sind ETFs sinnvoller, denn über passiv gemanagte Fonds lässt sich so weltweit in mehr als tausend Aktien investieren.

Dieser Beitrag ist in der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis erschienen.

Mehr News aus Finanzen

ePaper