Patienten 29.01.2016

Präventiv gegen Zahnarztangst bei Kindern vorgehen

Präventiv gegen Zahnarztangst bei Kindern vorgehen

Foto: © Sergey Nivens – Fotolia

Dem Kind die Angst vorm Zahnarzt nehmen, ist nicht allein Sache der schmerzfreien Behandlung durch moderne Praxisausstattung, sondern auch die Aufgabe der Eltern und des behandelnden Zahnarztes.

Die Dürrschmidt Dentalhandels GmbH ist Vertriebspartner für Dentalgeräte und unterstützt Zahnärzte mit fortschrittlicher Technik für ihre Praxis.

Die Aufgabe der Eltern – Vorbeugung und moralische Unterstützung

Die Aufgabe der Eltern besteht vorrangig darin, darauf zu achten, dass einem schmerzhaften Zahnarztbesuch vorgebeugt wird. Mindestens bis zum 7. Lebensjahr sollten die Eltern dem Kind beim Zähneputzen helfen. Dies beugt Karies und anderen Zahnschäden vor und verhindert eine schmerzhafte Behandlung. Sobald ein Kind seinen ersten Zahn bekommt, sollte der Gang zum Zahnarzt Routine werden. Das Kind lernt durch die anfänglichen Kontrolluntersuchungen, dass es nichts Schlimmes zu erwarten hat und baut so Vertrauen zu seinem Zahnarzt auf. Das Kind kann auch zu den Zahnarztterminen der Eltern mitgenommen werden, um zu verstehen, dass mögliche Ängste unbegründet sind. Handelt es sich bei den Eltern um Angstpatienten, ist es ganz wichtig, diese Angst nicht auf das Kind zu übertragen.

Vor der Behandlung

Egal welche Art von Termin bei dem Kind ansteht, das Kind sollte nicht verunsichert werden. Dazu gehören folgende Verhaltensregeln:

  • Nicht vorher schon trösten – damit wird dem Kind nur Spielraum für die Ängste geschaffen.
  • Den Zahnarztbesuch besprechen – Ehrlichkeit bewährt sich bei Kindern, um deren Vertrauen nicht zu schädigen.
  • Gelassenheit überträgt sich auf das Kind, Nervosität macht es ängstlich.
  • Ist Angst bereits vorhanden, sollte das Kind vor der Behandlung spielerisch abgelenkt werden.

Während der Behandlung

Das Kind sollte auf keinen Fall während der Behandlung alleingelassen werden. Folgendes ist auch wichtig, um Kindern die Angst zu nehmen:

  • Das Lieblingsspielzeug darf mit! Das gibt dem Kind Sicherheit und Stärke und kann bestenfalls als erster Patient behandelt werden.
  • Auch während der Behandlung gilt: Dem Kind sollte die Behandlung ehrlich erklärt werden. Auf eventuelle Schmerzen darf das Kind mit schonenden und tröstenden Worten vorbereitet werden.
  • Das Kind darf nicht unter Druck gesetzt werden. Ist die Angst zu groß, ist es ratsam einen neuen Termin zu vereinbaren. Zwänge würden hier nicht zielführend sein und bestehende Ängste womöglich noch verschlimmern.
  • Die Beziehung zwischen Zahnarzt und Kind sollte unterstützt werden. Das Kind sollte selbst antworten und agieren, so baut es Vertrauen auf.
  • Während und nach der Behandlung sollte das Kind gelobt werden. War das Kind doch nicht ganz so tapfer bei dem Zahnarztbesuch – in keinem Fall tadeln.

Die Aufgabe der Zahnarztpraxis – schmerzfrei und behutsam

Zunächst einmal ist der eigene Zahnarzt des Vertrauens eine gute Wahl für das Kind. So kann auf eine bereits vorhandene Vertrauensbasis aufgebaut werden und dieses Vertrauen spürt natürlich auch ein Kind. Ein guter Arzt kann und sollte auf Kinder eingehen und in der Behandlung des kleinen Patienten Einfühlungsvermögen zeigen. Sollten die Ängste eines Kindes jedoch zu groß sein, kann auch auf einen speziellen Kinderzahnarzt zurückgegriffen werden, welcher auf Ängste von Kindern spezialisiert ist. Hierbei muss natürlich geschaut werden, ob ein solcher Arzt in der näheren Umgebung auch zur Verfügung steht.

Als besonders wirksam hat sich herausgestellt, wenn bei der ersten Behandlung des Kindes eine kleine Sache im Mundraum gemacht wird, die dem Kind nicht wehtut. Zum Beispiel ist eine Versiegelung der Zahnfissuren eine kleine Annäherung an eine größere Behandlung. Das Kind lernt so, dass es keine Angst vor der Behandlung haben muss. Weiteres ist seitens der Praxis zu beachten:

  • Dem Kind sollten die Praxis und die Geräte gezeigt werden und das Kind sollte genug Zeit bekommen, um sich mit dem Ort vertraut zu machen. Um den Behandlungsraum freundlicher und kindgerechter zu gestalten, gibt es beispielsweise auch spezielle bunte Trinkbecher und Einwegartikel mit Kindermotiven, welche vom Zahnarzt verwendet werden können und die Aufmerksamkeit des kleinen Patienten auf sich ziehen.
  • Wert auf eine schmerzfreie Behandlung legen: „Bohren“ mit Ozon und Laser, Vermeidung von Injektionsnadeln – lieber Betäubungen mittels Druck wählen.
  • Angstauslösende Behandlungen oder Gerätschaften sollten kindgerecht erklärt werden.

Wenn alle Stricke reißen

Bevor sich eine Dentalphobie entwickelt, aber eine Behandlung dringend notwendig ist, können die Eltern mit Bachblüten vorbeugen. Diese wirken ausgleichend und beruhigend. Auch der Arzt hat Möglichkeiten, dem Kind eine schmerzfreie Behandlung zu ermöglichen. So ist es im Extremfall möglich, das Kind in einen Dämmerschlaf oder in die Vollnarkose zu versetzen. Hierbei ist jedoch zu bedenken, dass dies die Angst vor dem Zahnarzt nicht beseitigt, sondern das Problem lediglich aufschiebt.

Verhaltenstherapie soll gegen Zahnarztangst helfen
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