Branchenmeldungen 29.05.2015
Modifizierter Herpes-Virus stoppt Hautkrebs
Seit einigen Jahren versuchen Wissenschaftler neue Krebstherapien mittels Virustherapie zu entwickeln – d.h. Krebszellen werden durch modifizierte Viren angegriffen. Das Team um Kevin Harrington am Institute of Cancer Research London hat nun vielversprechende Ergebnisse mit modifiztierten Herpesviren vorgestellt.
In Phase drei ihrer klinischen Studie behandelten sie 436 Patienten mit einer viralen Therapie namens Talimogene Laherparepvec (T-VEC). Die Patienten hatten alle Formen von inoperablen und metastasierenden aggressiven Melanomen. Jeder vierte sprach deutlich auf die Behandlung an. Bei 16 Prozent der Behandelten zeigte sich eine Besserung nach sechs Monaten, bei zehn Prozent war das Melanom nicht mehr erkennbar und keine Spuren weiterer Metastasen im Körper. T-Vec ist ein modifiziertes Herpesvirus, welches gezielt die Gene ICP34.5 und ICD47 angreift. In gesunden Zellen wird es schnell aufgespür und vernichtet, bevor es Schaden anrichten kann. In Krebszellen allerdings, kann es sich sehr gut vermeheren, da dei ihnen die Infektabwehr kompromittiert ist. Obwohl die Ergebnisse bisher sehr positiv zu deuten sind, müssen die Patientendaten noch eine längere Erfolgsdauer der Behandlung bestätigen. Erst nach einem Zeitraum von fünf Jahren ohne erneute Metastasen oder Tumore sprechen Ärzte von einer Heilung. Die international durchgeführte Studie mit Beteiligung von 64 Instituten weltweit wurde im Journal of Clinical Oncology vorgestellt.