Branchenmeldungen 07.01.2025
Plagiatsvorwürfe: Münchner Uni entzieht Zahnärztin den Doktortitel
share
Neun Jahre nach den ersten Plagiatsvorwürfen hat die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) einer Zahnmedizinerin den Doktortitel aberkannt. Die Dissertation aus dem Jahr 2006, die sich mit der Therapie von Besenreisern befasste, enthielt auf 75 Prozent der Seiten Textpassagen aus einer anderen Doktorarbeit, wie die Plattform VroniPlag Wiki aufdeckte. Die ursprüngliche Arbeit stammte von einem Mediziner der Charité in Berlin.
Trotz der klaren Befunde zog sich das Prüfverfahren der LMU über Jahre hin. Erst im April 2024 entschied der Fakultätsrat, den Titel zu entziehen, was im September 2024 publik wurde. Plagiatsforscher kritisieren die Verzögerung scharf. „Es ist unbegreiflich, warum ein so klarer Fall so lange braucht“, so Prof. Debora Weber-Wulff, die an der Aufdeckung beteiligt war.
Die LMU hat reagiert: Künftige medizinische Dissertationen werden nun routinemäßig auf Plagiate geprüft. Die Zahnärztin arbeitet weiterhin im Beruf, jedoch ohne Doktortitel.
Quelle: merkur.de