Branchenmeldungen 15.09.2014
Negativ-Preis „Fauler Zahn 2014“ geht an Minister Kutschaty
Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte in Westfalen-Lippe (FVDZ WL) hat am 10. September auf seiner Landesversammlung in Münster den „Faulen Zahn 2014“ an NRW-Justizminister Thomas Kutschaty verliehen. Der zum wiederholten Mal vergebene Negativ-Preis geht an Persönlichkeiten oder Institutionen, die sich nach Auffassung des FVDZ WL besonders unfair oder kontraproduktiv hinsichtlich des Gebietes der Zahnheilkunde verhalten haben. Mit 90-prozentiger Mehrheit stimmten die Mitglieder für Kutschaty.
Im Zusammenhang mit Steuerhinterziehung hatte dieser geäußert, dass bei vermögenden Steuerstraftätern eine Geldstrafe nicht genug sei. Den „Faulen Zahn“ erhielt er für die Aussage: „Wenn der Zahnarzt sechs Monate seinen Porsche stehen lassen muss, trifft ihn das viel mehr als eine Geldstrafe.“ (ZWP online berichtete)
„Zahnmediziner werden hier pauschal als Nobelkarosse fahrende Steuerstraftäter diffamiert“, zeigt sich Markus Büssing als Vorsitzender des FVDZ WL nach wie vor empört. Der Aufschrei in der Kollegenschaft sei groß gewesen. Auf schriftliche Beschwerden hätten weder Kutschaty noch seine Dienstherrin, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, reagiert.
Dazu Büssing: „Offenbar haben weder Kutschaty noch Kraft die geringste Vorstellung davon, was freiberuflich tätige Zahnärzte leisten. Wir bieten Arbeitsplätze, wir bilden aus, fördern die Prävention in Schulen und Kindergärten – und das in aller Regel nicht in einer 35-Stunden-Woche.“ Viele Verbandskollegen seien von Kutschatys Äußerung persönlich tief getroffen gewesen. Er kenne das große Engagement in der Kollegenschaft, so Büssing: „Sie alle haben es nicht verdient, von einem Mitglied der Landesregierung leichtfertig als Buhmänner der Nation abgestempelt zu werden.“
Frühere Preisträger des „Faulen Zahns“ waren unter anderem Karl Lauterbach, Horst Seehofer und als Gruppe beispielhaft die Befürworter der Bürgerversicherung.
Über den FVDZ-WL
Der FVDZ-WL ist mit ca. 1.700 Mitgliedern der stärkste zahnärztliche Berufsverband in Westfalen-Lippe und der viertgrößte Landesverband im FVDZ. Neben seinem Engagement auf berufspolitischer Ebene steht der Verband seinen Mitgliedern mit Rat und Tat in allen Angelegenheiten rund um die Praxis zur Seite. Außerdem werden Patienten über Neuerungen informiert und Empfehlungen zur optimalen Zahngesundheit abgegeben
Quelle: FVDZ-WL