Branchenmeldungen 29.09.2013
„ohnekippe“-App mit Innovationspreis ausgezeichnet
App der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg motiviert Raucher, von der Zigarette loszukommen und gewinnt damit Preis für innovative Softwarelösungen
Wie kann das Smartphone dazu beitragen, aus Rauchern Nichtraucher zu
machen? Die ohnekippe-App der Thoraxklinik am Universitätsklinikum
Heidelberg unterstützt und motiviert auf dem Weg weg von der Zigarette
und wurde dafür jetzt mit einem Preis für innovative Softwarelösungen,
dem mit 5.000 Euro dotierten Grants4Apps der Bayer HealthCare AG,
ausgezeichnet. Die Prämie fließt in die Weiterentwicklung der App. Die
Smartphone-Software, mit der auch viele Jugendliche angesprochen werden
sollen, ist eine mobile Ergänzung des erfolgreichen
Raucherpräventionsprogramms „ohnekippe“ für Schüler an der Thoraxklinik
Heidelberg. Sie bietet auch unabhängig von einem Besuch in der Klinik
Rauchern eine wertvolle und moderne Unterstützung beim Rauchstopp.
Seit Anfang des Jahres ist die ohnekippe-App erhältlich. Sie kann
kostenlos bei iTune heruntergeladen werden und bietet Hilfestellung beim
Rauchstoppversuch. So dokumentiert das Programm z.B. das ersparte
Zigarettengeld. Die App ist bislang rund 40.000-mal heruntergeladen
worden. „Gute Arbeit wird ausgezeichnet. Wir freuen uns, dass mit dieser
App der Versuch gelungen ist, über die Gefahren des Rauchens
aufzuklären und dies nun auch digital zu ermöglichen“, erklärt Professor
Dr. Felix Herth, Chefarzt der Abteilung Pneumologie und
Beatmungsmedizin der Thoraxklinik Heidelberg. „Wir hoffen auf viele
Downloads und weiterhin gute Ergebnisse bei dem Ziel, einen Rauchstopp
für die Betroffenen zu erreichen."
Mit dem interaktiven „Blob“ gemeinsam gesünder werden
„Keine Zigarette schmeckt so gut, wie sich Gesundheit anfühlt“, lautet
das Motto der App, die auf Motivation bei der Raucherentwöhnung setzt.
So unterstützt sie durch Statistiken über eingespartes Geld, nicht
aufgenommene Teermengen, Dauer der rauchfreien Zeit und
Motivationsspiele dabei, den Griff zur Zigarette zu vermeiden. Der
„Blob“, eine Art „Tamagochi-Smiley“, versucht zusätzlich zu motivieren:
Er wird umso kränker, je mehr Zigaretten er raucht und ändert
entsprechend seine Farbe.
Pro Jahr nehmen 10.000 Jugendliche an „ohnekippe“-Veranstaltungen teil
In Deutschland sterben jedes Jahr mehr als 140.000 Menschen an den
Folgen des Rauchens, der häufigsten vermeidbaren Todesursache weltweit.
Besonders gefährdet sind Menschen, die bereits in jungen Jahren mit dem
Rauchen beginnen. Hinzu kommt das hohe Suchpotential des Tabakkonsums:
Je jünger das Einstiegsalter, desto größer die Gefahr einer
Abhängigkeit. Daher hat die Thoraxklinik Heidelberg die
Präventionsveranstaltung „ohnekippe“ für Schülerinnen und Schüler
implementiert. Das Konzept setzt auf eine abwechslungsreiche Mischung
aus wichtigen Informationen und emotionaler Ansprache. Eingangs
informiert ein Vortrag mit Fakten und Beispielen über die Risiken des
Tabakrauchens. Im Anschluss verfolgen die Schüler auf großen Leinwänden
eine Lungenspiegelung, die sogenannte Bronchoskopie. Der untersuchende
Arzt ist mit dem Hörsaal über Bild und Ton verbunden, erklärt und
beantwortet Fragen der Jugendlichen. Den Abschluss bildet eine
Diskussion mit Krebspatienten der Thoraxklinik, die über ihre Krankheit
und ihre Vergangenheit als Raucher sprechen.
Mittlerweile nehmen jährlich nahezu alle weiterführenden Schulen
Heidelbergs, Mannheims und des Rhein-Neckar-Kreises teil – pro Jahr sind
das ca. 10.000 Jugendliche. Seit 2000 waren über 180.000 Schüler vor
Ort – die Präventionsveranstaltung ist an vielen Schulen fester
Bestandteil des Curriculums.
Weitere Informationen im Internet:
Raucherpräventionsprogramm „ohnekippe“:
http://www.thoraxklinik-heidelberg.de/index.php?id=324
Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg