Patienten 19.05.2015

Energetische Psychologie (Klopfakupressur) bei Kindern



Energetische Psychologie (Klopfakupressur) bei Kindern

Foto: © Robert Kneschke - Fotolia

Die Energetische Psychologie (EP), auch Klopfakupressur genannt, geht ursprünglich auf Roger Callahan (1993) zurück und wurde von Fred Gallo (2000) in Deutschland eingeführt. Im Folgenden lesen Sie die Fortsetzung des Artikels aus der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis, Ausgabe 6/2015.

 

Serienübung zur Zwischenentspannung

Zwischen den einzelnen Klopfsequenzen wird zur Entspannung und Integration des Erreichten in unterschiedliche neuronale Areale eine Übung durchgeführt, bei der ein Punkt auf dem Handrücken leicht beklopft wird – der Punkt des Meridians Dreifach-Erwärmer 3 (Hammes et al. 2005) oder auch Serienpunkt (Abb. 6). Dabei denkt der Patient wiederum an das belastende Thema, gleichzeitig wird eine Serie verschiedener Aktivitäten nacheinander durchgeführt (Bohne 2008 a + b, Kieser 2006). So werden die Augen in verschiedene Richtungen bewegt (Abb. 8 und 9) und es wird gesummt und gezählt. Dabei ist es für den Patienten oft nicht mehr möglich, sein belastendes Thema im Fokus der Aufmerksamkeit zu behalten:

  • Die Augen werden geschlossen
  • Die Augen werden geöffnet

Abb. 8: Augenbewegungen nach rechts und links unten bei der Serienübung.

  • Die Augen schauen nach rechts unten
  • Die Augen schauen nach links unten

Abb. 9: kreisförmige Augenbewegungen bei der Serienübung.

  • Die Augen drehen sich 360° nach rechts
  • Die Augen drehen sich 360° nach links
  • Der Patient summt ein Lied
  • Der Patient zählt von 7 bis 0 rückwärts oder rechnet eine Aufgabe
  • Der Patient summt nochmals ein Lied

Noch während dieser Übung erleben wir oft, dass die Kinder anfangen zu lachen und damit schnell aus ihrer Problemphysiologie herauskommen.

Durch diese Serie von schnellen Aktivierungen unterschiedlicher neuronaler Areale im Gehirn zeitgleich zur Aktivierung des negativen Gefühls kommt es vermutlich zu einer Veränderung der bisherigen Erlebnisverarbeitung. Es ist vorstellbar, dass alte Kognitions-Emotions-Verhaltensmuster von neuen neuronalen Netzwerken abgelöst werden (Bohne 2008 b, Wilhelm-Gößling 2006).

Anhand der Gefühls- oder Stress-Skala (SUD) wird nun noch einmal die aktuelle Belastung durch das unangenehme Gefühl oder die Angst bestimmt. In den meisten Fällen wird der Stress höchstens noch bis zum Wert 3 empfunden oder die Kinder zeigen auf lächelnde Smilies bzw. mit den Händen einen geringeren Belastungsabstand. Ist der Stresspegel allerdings immer noch sehr hoch, wird die Standardklopfsequenz noch einmal wiederholt.

Submodalitäten der Angst

Das Angstgefühl kann von den Kindern oft sehr gut im Körper erspürt werden, dabei wird nach der Lage, Farbe, Form und sonstigen Empfindungen im Zusammenhang mit dem unangenehmen Gefühl gefragt. Häufig berichten die Kinder, dass das schlechte oder doofe Gefühl eine schmutzige und dunkle Farbe hat, wie ein Tintenklecks aussieht, in der Brust sitzt und alles ganz eng macht, sodass man gar nicht mehr richtig durchatmen kann.

Nach der Klopfsequenz wird überprüft, ob sich das Gefühl in seiner Lage oder Farbe und Form verändert hat. Dem Kind kann auch konkret aufgetragen werden, dem Gefühl eine andere, hellere Farbe zu geben oder seine Form zu verändern. Die unangenehmen Empfindungen können auch über die Füße aus dem Körper geleitet werden oder das Kind atmet ganz tief in den Bauch ein und aus und stellt sich vor, dass in seinem Bauch ein großer Luftballon entsteht, mit dem das doofe Gefühl davonfliegen kann. Häufig haben die Kinder auch eigene Ideen, wie sie ihre dysfunktionalen Emotionen positiv verändern können.

Ressourcen und positive Zielvision

Nachdem die negativen Gefühle ausreichend beklopft und verändert wurden, soll sich der Patient an eine positive Begebenheit erinnern (Ressource). Das kann ein Ort sein, den er als seinen Wohlfühlort bezeichnen würde, oder eine Tätigkeit, bei der er sich gut, stark, mutig und ganz toll gefühlt hat.

Ressoucen-Klopfübung:

Auf einer Ressoucenskala (SUR-Skala = Subjective Units of Ressources) zeigt der Patient den Grad seines guten Gefühls im derzeitigen Moment beim Gedanken an die positive Situation an. Für Kinder wird auch hierbei wieder eine Smilie-Skala verwendet oder sie zeigen mit ihren Händen, wie toll sie sich beim Gedanken an diese schöne Situation fühlen.

  • Diese positive Erinnerung sollte vom Gefühl her der Negativsituation möglichst diametral entgegengesetzt sein (Angst – Mut, Trauer – Freude usw.)
  • Ein positiver Satz (Affirmation) ankert dieses gute Gefühl:

„Auch wenn ich noch etwas von dieser Angst (Trauer, Wut usw.) in mir fühle, bin ich mutig/freudig/lustig/lieb usw. wie in der Situation X, und meine Eltern/Freunde/alle Menschen haben mich sehr lieb.“

  • Dieser Satz wird mehrmals laut ausgesprochen, während mit der Mittellinientechnik oder NAEM – Negative Affect Erasing Method (Gallo 2000, Bohne et al. 2006, Kieser 2006) drei Punkte im Gesicht beklopft werden (Abb. 10 und 11): der Punkt In Tang oder Drittes Auge zwischen den Augenbrauen sowie die Punkte Lenkergefäß 26 – unter der Nase und Konzeptionsgefäß 24 – Mitte der Mentolabialfalte (Hammes et al. 2005).

Abschließend wird der Thymuspunkt intensiv beklopft, er befindet sich auf dem Brustbein in einer Region zwischen den Akupunkturpunkten Konzeptionsgefäß 20 und 21 (Abb. 11). Diese Mittellinientechnik wird von Kieser (2006) für Kinder sehr anschaulich in dem Kinderbuch „Lukas und die Monster unterm Bett“ beschrieben.

Abb. 10: Negative Affect Erasing Method (NAEM) oder Mittellinientechnik nach Fred Gallo.

  • Wir bezeichnen diese Ressourcen-Klopfübung bei der Kinderbehandlung als Zauberklopfübung, weil die Angst und das schlechte Gefühl damit weggezaubert werden können.
  • Dem dazugehörigen tollen Gefühl kann das Kind als Anker einen Namen geben, der das Gefühl beschreibt (Schnorchelgefühl, Reitgefühl, Sonnengefühl), und dabei kräftig den Thymuspunkt klopfen.
  • Später kann das Kind dieses Gefühl aktivieren, indem es nur auf den Thymuspunkt klopft und den Namen laut ausspricht.
  • Nach dieser Klopfübung, die der Patient auch täglich zu Hause durchführen sollte, wird noch einmal die momentane Stressbelastung beim Gedanken an die Negativsituation (Zahnbehandlung) mit der SUD-Skala abgefragt.
  • Ist der Stresspegel immer noch erhöht, wird die Standard-Klopfsequenz wiederholt. Bei gesunkenem Pegel in der Gefühlsskala wird eine Abschlussentspannung durchgeführt.

Abschlussentspannung

Wie bei der Serienübung zur Zwischenentspannung wird der Handrücken- oder Serienpunkt Dreifach-Erwärmer 3 (Abb. 6) leicht beklopft, die Augen werden zuerst geschlossen, danach wieder geöffnet, tief eingeatmet und der Blick zur Decke gerichtet. Indem man ausatmet, werden die Augen langsam zum Boden gesenkt, dann wieder zur Decke erhoben und die eigenen Augenbrauen angepeilt. Dabei wird nochmals besonders tief eingeatmet und kurz innegehalten, um zum Schluss genussvoll mit einem lauten Ton, wie bei einem Seufzer, auszuatmen.

Gemeinsam sind wir stark

Da die Rolle der Begleitperson hauptsächlich von der Mutter wahrgenommen wird, steht sie an dieser Stelle stellvertretend für alle tapferen Väter, Großeltern, Tanten oder Onkel, die ein Kind zum Zahnarzt begleiten.

Die Mutter wird immer aufgefordert, während der Klopfakupressurbehandlung bei sich selbst die entsprechenden Punkte mitzuklopfen. Da das Kind die Klopfübung auch zu Hause durchführen soll, ist es nachvollziehbar, dass die Mutter für die häusliche Übung die Lage der Punkte ebenfalls kennenlernen muss – sie kann sich die Punkte besser merken, wenn sie gemeinsam mit dem Kind klopft.

Andererseits ist das gemeinsame Klopfen mit der Mutter vor allem auch deshalb sinnvoll, weil die meisten Mütter selbst Angst oder ein schlechtes Gefühl haben, wenn sie ihre Kinder auf dem Zahnarztstuhl sitzen sehen. Diese Negativgefühle werden durch das simultane Klopfen auch bei der Mutter bearbeitet und gelöst. Durch ihre Aktivität kann sie ein körperliches Abreagieren ihrer eigenen Anspannungen erleben und gleichzeitig reduziert es ihre Hilflosigkeit, denn sie kann nun aktiv am Wohlbefinden ihres Kindes und an ihrem eigenen arbeiten.

Aber nicht nur die Mutter, auch der Behandler und die assistierende Mitarbeiterin reiben oder klopfen ebenfalls während der Klopfbehandlung des Kindes bei sich selbst die entsprechenden Akupunkturpunkte und sprechen den Affirmationssatz auch laut mit aus. Das bewirkt ein Gemeinschaftsgefühl beim Kind und ist gleichsam eine Selbstfürsorge für das Behandlungsteam. Wenn Therapeuten während der Klopfakupressur selber ihren Körper beklopfen, können sekundäre Belastungen unmittelbar reduziert werden (Wehrsig 2009).

Entwicklungsbedingte Klopfvariationen

Je nach Alter und Entwicklungsstand der kleinen Patienten ist die Abfolge der standardisierten Klopfsequenz stets individuell zu variieren und manchmal auch stark zu verkürzen. Das Konzentrationsvermögen ist bei kleinen Kindern noch nicht sehr ausgeprägt, eine zu lange dauernde Klopfakupressur hätte den Verlust ihrer Compliance zur Folge. Daher wird ganz individuell vorgegangen und die Klopfakupressur auf wenige Punkte beschränkt.

Kinder bis zum 3. Lebensjahr:

Kleinere Kinder möchten oft noch nicht selbst klopfen – dann wird die Klopfakupressur selbstverständlich vom Behandler oder einer Mitarbeiterin durchgeführt. Werden kleine Kinder aufgeregt und weinerlich in die Zahnarztpraxis gebracht, sind sie vor allem durch nonverbale Zuwendung und körperliche Berührung zu beruhigen. Es wird anfangs beispielsweise nur mit dem Handkantenpunkt (Abb. 5 und 6)  und dem Thymuspunkt (Abb. 10) begonnen, die beide im Wechsel vom Behandler oder der Mitarbeiterin beklopft werden, während beruhigend mit dem Kind gesprochen wird.

Dabei wird das Kind von der Mutter sanft gehalten und im Arm gewiegt, sie soll leise und beruhigend mit ihm sprechen oder ein Lied summen. Hilfreich sind auch Spieluhren, Zauberstäbe und Handpuppen, die beim Klopfen helfen dürfen. Sie binden die Aufmerksamkeit des Kindes und fokussieren mehrere Sinneskanäle (visuell, auditiv, kinästhetisch) auf angenehme Wahrnehmungen. Mitgebrachte Puppen oder Kuscheltiere können natürlich in das Klopfen mit einbezogen oder sogar mit beklopft werden.

Die Mutter, die das Kind auf ihrem Schoß hält, sollte immer auch ihren eigenen Thymuspunkt mit beklopfen. Wenn sich durch die Selbstbehandlung der Mutter ihre eigene Anspannung löst, überträgt sich diese Entspannung unmittelbar auf das Kind.

In den meisten Fällen erreichen wir durch empathische und liebevolle Zuwendung in Verbindung mit dem Klopfen, dass kleine Kinder recht schnell aufhören zu weinen, sich gut beruhigen und in Trance führen lassen.

Kindergarten- und Grundschulkinder:

Vor- und Grundschulkinder werden auf das Klopfen mit Zaubern (Neumeyer 2003) und Brain Gym-Übungen (Dennison und Dennison 1991) vorbereitet. Häufig wird damit bereits eine deutliche Stressreduzierung und ein Lösen der Anspannung erreicht. Sie dürfen selbst entscheiden, ob sie die Mut- oder Zauberpunkte schon allein beklopfen wollen oder ob sie noch Hilfe brauchen.

Kleineren Kindern zeigen wir, wie man mit beiden Händen klopfen und dabei auch alle Akupunkturpunkte einbeziehen kann (Affenklopfen). Sie klopfen mit beiden Händen und allen Fingern gleichzeitig zuerst beidseits über den Augenbrauen, danach unter den Augen am Jochbogen, dann zwischen Nase und Oberlippe, zwischen Kinn und Unterlippe, beidseits unter dem Schlüsselbein, unter der Brust – dabei werden die Hände umgedreht und die Handflächen zeigen nach oben – und dann wird unter den Armen im Wechsel rechts und links mit der flachen Hand kräftig geklatscht. Zum Schluss kann noch der Thymuspunkt mit beiden Fäusten wechselnd intensiv beklopft werden.

Diese Art den Körper zu beklopfen kennen die Kinder bereits aus dem Zoo. Auch im Affenkäfig können sie beobachten, wie die Tiere sich selbst beispielsweise am Kopf, unter der Brust, an der Seite unter den Armen oder am Thymuspunkt (Tarzan!) kräftig beklopfen (Affenpunkte – Feinstein 2007).

Den Kindern in dieser Altersgruppe macht das Affenklopfen meistens sehr viel Spaß, sodass sie schnell lernen, ihren Körper wie ein kleines Äffchen zu beklopfen und dabei alle Punkte des Standardprogramms mit einzubeziehen. Während die Mut- oder Zauberpunkte beklopft werden, soll der kleine Patient an das unangenehme Gefühl oder die entsprechende Situation beim Zahnarzt denken und spüren, welche Punkte sich am besten anfühlen.

Es ist ganz wichtig, diese Lieblingspunkte zu erspüren, da sie eine ganz besondere „Zauberkraft“ haben. Diese ausgewählten Punkte werden dann vorwiegend zur späteren Selbstbehandlung zu Hause beklopft.

Größere Kinder und Jugendliche:

Bei älteren Kindern ab dem 11./12. Lebensjahr wird nach dem Standardprogramm wie bei Erwachsenen vorgegangen bzw. prozessorientiert an der Angst oder dem Stress gearbeitet (Bohne 2008 a + b).

Größere Kinder beklopfen die Akupunkturpunkte wie oben beschrieben einseitig mit zwei Fingern der dominanten Hand. Sie werden auch angeleitet, den Wunden Punkt (Abb. 4) selbst sanft zu reiben bzw. die Klopfsequenz mit dem Handkanten- oder Karatepunkt (Abb. 5 und 6) zu beginnen und dabei zusammen mit allen Anwesenden positive Affirmationen zur Selbstakzeptanz auszusprechen, beispielsweise den Satz: „Auch wenn ich diese dumme/doofe Angst habe, bin ich ein ganz tolles Kind und die Mama hat mich sehr lieb. Die Sprache wird natürlich dem Alter des Kindes angepasst und die Affirmationssätze sollten immer individuell variiert und vom Patienten selbst mitformuliert werden.

Wenn die Patienten zusätzlich ihrem Angstgefühl nachspüren und seine Lokalisation im Körper, Farbe und Form erfassen und positiv verändern können, werden sie sich schnell wohler fühlen.

Alle Kinder, ob jünger oder schon älter, sollten nach dem Beklopfen der Angst und dem damit verbundenen unangenehmen Gefühl eine Situation mit einem guten Gefühl finden, diesem Gefühl einen Namen geben sowie die Farbe und Form bzw. Lage des Gefühls im Körper erspüren (Ressourcen – Gefühl s.o.).

Mit der Mittellinientechnik, insbesondere dem Thymuspunkt, wird das positive Gefühl intensiv beklopft, ggf. auch zu Hause bis zum nächsten Zahnarzttermin (Zauberklopfübung Abb. 10 und 11).

Abb. 11: Zauberklopfübung (Mittellinientechnik NAEM) mit gutem Gefühl (Ressourcenklopfen)

Je nach Befindlichkeit des Patienten kann nach den Klopfübungen sofort mit der Hypnosezahnbehandlung (Kossak und Zehner 2011) begonnen und die Ressource zur Tranceinduktion herangezogen werden. Ist das Kind allerdings noch nicht bereit, sofort eine Zahnbehandlung durchführen zu lassen, wird der Behandlungstermin für einen späteren Zeitpunkt eingeplant und zwischenzeitlich zur Stabilisierung der positiven Emotionen die Ressourcen-Klopfübung (Zauberklopfübung) täglich zu Hause durchgeführt. Auch die Serienübung mit Augenbewegungen, Summen und Zählen sowie die Übungen zur Gehirnbalance aus dem Brain Gym (Über Kreuz hüpfen, Entspannungs- und Zentrierübung) sind zu Hause zur Zwischenentspannung und Stärkung des Selbstvertrauens sehr hilfreich.

Je größer die Kinder sind und je regelmäßiger sie die Klopfakupressur anwenden, umso mehr machen sie selbst die Erfahrung, dass das Klopfen in Verbindung mit Entspannungsübungen ihre innere Anspannung lösen und den Stress und die Angst reduzieren kann. Die Kinder spüren schnell, dass sie dabei ausgeglichener und ruhiger werden. Da ihnen gezeigt wird, wie sie selbst etwas gegen ihre Angst und den Stress tun können, stärkt das ihr Selbstvertrauen und lässt das Gefühl der Ohnmacht gegen die unangenehmen Emotionen bei der Zahnbehandlung schrumpfen.

Auswirkungen der Klopfakupressur

Wird zum nächsten Behandlungstermin noch einmal das belastende Erlebnis ins Gedächtnis gerufen, ist in der Regel der Stresspegel beim Gedanken an das unangenehme Gefühl gesunken und das Kind zeigt auf seiner Gefühlsskala (Zahlen oder Smilies) oder einfach nur mit den Händen wesentlich geringere Werte für das Negativgefühl. Bei den meisten Kindern ist es nicht nur kleiner geworden, sondern auch seine Farbe (z.B. von Dunkelbraun auf Hellgelb) und Lage im Körper (z.B. von der Brust in den Bauch oder vom Bauch in die Füße) haben sich verändert.

Die angenehme Situation mit dem guten Gefühl (Namen als Anker benutzen!) wird noch einmal imaginiert und intensiv in seiner Farbe, Form, Größe und Lage im Körper wahrgenommen, danach mit der Mittellinientechnik (Abb.11) beklopft und anschließend zur Tranceeinleitung bei der Kinderhypnose-Zahnbehandlung verwendet (Kossak und Zehner 2011).

Zusammenfassung

Nach den heutigen praktischen Erfahrungen und Beobachtungen bewirkt das Klopfen auf bestimmte Akupunkturpunkte eine deutliche Angst- und Stressreduzierung. Die emotionale Belastung beim Gedanken an die unangenehme Situation verringert sich, insbesondere wenn zeitgleich zum Klopfen unterschiedliche neuronale Aktivitäten wie Über-Kreuz-Übungen, Augenbewegungen, Summen und Zählen durchgeführt werden, während der Patient an sein Stressthema denkt.

Auch wenn derzeit wissenschaftliche Studien noch ausstehen, sollten gerade bei der Kinderzahnbehandlung diese vielversprechenden, schnell wirksamen Maßnahmen bei Angst- und Erregungszuständen oder nach unangenehmen Zahnarzterlebnissen und damit verbundener Behandlungsverweigerung Anwendung finden.

Eine Ausbildung in den psychoenergetischen Klopfmethoden ist selbstverständlich Grundvoraussetzung für deren erfolgreiche Anwendung am Patienten; und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sollte dabei für jeden Zahnarzt selbstverständlich sein.

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