Patienten mit einer Zahnfraktur wünschen sich oft eine Reparatur und keine Extraktion, und Zahnärzte, die solche Zähne reparieren, gewinnen viele Sympathien. Frakturen sind meistens Ermüdungsfrakturen im Bereich der Zahnkronen.
Fotos: Dr. Walter Weilenmann
zum ArtikelAbb. 1: Ermüdungsfaktoren. Ursächlich ist die Kombination von hohen Kaukräften (gelb/orange/roter Bereich), übermäßig vielen Kauzyklen und einer mechanischen Schwachstelle (steile Höcker, breite Kontaktpunkte, Kerben usw.). Die Dauerfestigkeit beträgt etwa 30 Prozent der Zugfestigkeit. 34 Prozent der großen Zahnfrakturen geschahen bei 50–60-jährigen Patienten (Beobachtung seit 2015, N = 182). © Dr. Walter Weilenmann
Abb. 2: Knirschen. Patient A hat bei einer einzigen Knirschbewegung sieben kurze und eine breite Belastungsspitze (Pfeil). Patient B hingegen macht in der gleichen Zeit viermal eine kurze Knirschbewegung mit je einer breiten Belastungsspitze. Die Knacktöne entstehen wegen der Rauigkeit der Schlifffacetten. Eine Knirschepisode dauert etwa 5 Sekunden (=10 Belastungen). Ein Heavy Bruxer hat 100 Knirschepisoden pro Nacht (=1.000 hohe Belastungen, gleichviel wie bei drei Mahlzeiten). – Abb. 3: Dentinbrüchigkeit. Junges Dentin (Tubuli weit offen und elastisch) ist doppelt so bruchfest wie altes (Tubuli restlos verkalkt und brüchig). – Quelle: Aging and the reduction in fracture toughness of human dentin. A. Nazari et al. 2009.
Abb. 4: Frakturdiagnose. Kauschmerzen links seit einem Jahr. Patient 51-jährig. Er verdächtigte 36 und suchte mehrere Zahnärzte auf. Sie blieben trotz Fracfinder®, Röntgenbildern und Abschlussberichten ratlos. Was dachten sie wohl zu den funktionellen Befunden? 1. Die bukkale Anfärbung bei 37 weist auf ein habituelles (=schmerzbedingtes) Ausweichen zur Balanceseite. 2. Die breite Anfärbung deutet auf Heavy Bruxismus. 3. Die kleine Schmelzwand lingual von der distolingualen Erosion ist eine fast vertikale (!) schiefe Ebene. 4. Der lingual gelegene Haarriss wurde dann schließlich auf dieser Aufnahme entdeckt (USB-Intraoralkamera von Ebay für 80 Euro). – Abb. 5: Balkentheorie (einseitig fixierter Balken). Schiefe Ebenen lenken die Kaukraft in eine Normalkraft und in eine Querkraft um. Die Querkraft wird wegen dem Winkelhebel L:B am Alveolenrand zu einer mehrfach größeren Zug- und Druckkraft © Dr. Walter Weilenmann
Abb. 6: Frakturen. Die immer gleiche Kaukraft von 20 N (blau) verursacht je nach dem Auftreffwinkel und Hebeleffekt (schwarz) verschiedene Druck- und Zugspannungen (rot). © Dr. Walter Weilenmann
Abb. 7: Umformungen. Links: Die Retentionsrille verunmöglicht jede Luxation. Mitte: Verlagerung der Inzisalkante um 2 mm nach palatinal vermindert die Querkraft und senkt die Zugspannung. Rechts: Horizontale Kontakte sind zugfrei. Abfl ussrillen verbessern die Schneidleistung und vermindern so die nötige Kaukraft. © Dr. Walter Weilenmann
Abb. 8: Retentionsrille auf schiefer Ebene. Zahn 23, Patientin 80-jährig. Links: Keilförmiger Defekt in sklerotischem Dentin. Rechts: Retentionsrille am gingivalen Rand. Winkelstück beidhändig geführt, langsamtourig, leichthändig, neuer Rosenbohrer, Fingerkuppen auf den Zähnen abgestützt. © Dr. Walter Weilenmann
Abb. 9: Verlagerung des Kontaktpunktes. Zahn 23, keine Seitenzähne, Patientin 87-jährig. Kontaktpunkt nach palatinal verlegt und horizontalisiert zur Verminderung der Querkraft (Prämolarisierung). © Dr. Walter Weilenmann
Abb. 10: Verstärkung der Adhäsion. Zahn 11, Aufbau nach nur 2 Jahren abgebrochen. Patientin 83-jährig. Links: ein verbogener Filpin® labial (Ø 0,6 mm, Filhol) und 4 abgebrochene KompositZapfen (Ø je 1,2 mm). Auf dem sklerotischen Dentin zwischen den Zapfen hat die Adhäsion völlig versagt. Rechts: Die Reparatur erfolgte mit zwei palatinal gelegten Parafi x-Pins (nach Prof. J. Wirz). © Dr. Walter Weilenmann
Abb. 11: Verstärkung der Kohäsion. Zahn 46, linguale Höckerwand subgingival frakturiert, Patient 37-jährig. Links: Wurzelfüllung und zwei Retentionen für die Drahtverstärkungen. Mitte: vor dem letzten Komposit-Inkrement. Rechts oben: Schlussbild. Rechts unten: Draht mit Biegungen (16 x 22 Permachrome-Standard Drahtbogen, 3M Unitek). © Dr. Walter Weilenmann
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