Branchenmeldungen 20.07.2016

Mit Füllungen Zähne heilen



Mit Füllungen Zähne heilen

Foto: © reineg – fotolia.com

Sind die gefürchteten Wurzelkanalbehandlungen vielleicht bald passé?

Gegen Karies hilft oft nur der Bohrer, der das geschädigte Gewebe entfernt. Die Löcher werden nach aktuellem Standard mit Füllungen geschlossen, die aus körperfremden Materialien wie Zement, Keramik oder Amalgam bestehen. In der Regel halten diese Füllungen nicht lange und müssen regelmäßig erneuert werden, sogar eine weitere Zahnschädigung, die eine Wurzelkanalbehandlung notwendig macht, ist möglich. Ein Forscherteam der University of Nottingham und dem Wyss Institute der Havard University hat jetzt aber ein Biomaterial für Füllungen entwickelt, das dem Zahn hilft, sich selbst zu heilen.

Ist die Zahnschädigung so weit vorangeschritten, dass auch die Pulpa betroffen ist, muss diese in der unbeliebten Wurzelkanalbehandlung entfernt werden, damit der Zahn mit einer Füllung versehen werden kann. Das Biomaterial der Forscher kann jedoch direkt an der Pulpa platziert werden, was die Nerven- und Blutversorgung erhält. Außerdem regt es die Stammzellen im Zahn an, sodass die Schädigung auch von innen repariert wird. Das lästige Erneuern der Füllung ist somit hinfällig und der Zahn bleibt „am Leben“.

Für ihre Ergebnisse wurden die Wissenschaftler jetzt sogar mit dem zweiten Preis bei der Royal Society of Chemistrys Emerging Technologies Competition 2016 ausgezeichnet. Bis die Füllungen am Markt erhältlich sind, wird es allerdings noch eine Weile dauern, da aktuell noch Industriepartner für die Umsetzung der Ideen gesucht werden.

Quelle: nottingham.ac.uk

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