Branchenmeldungen 08.07.2024

Unser Ziel: eine nachhaltige, ästhetisch zeitlose Praxis



Unser Ziel: eine nachhaltige, ästhetisch zeitlose Praxis

Foto: ADRIAN BLESCHKE GmbH

Dieser Artikel ist unter dem Originaltitel „Unser Ziel: eine nachhaltige, ästhetisch zeitlose Praxis, die in Würde altern kann“ in der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis erschienen.

In bedachtem Einklang mit dem regionalen Ökosystem entsteht in Ebergötzen, im Landkreis Göttingen, das hochmoderne „Zahnzentrum an der Aue“ des jungen Bauherren-Paares Dres. Alexandra und Torsten Wassmann. In Visualisierungen schon fertig, braucht so ein Projekt selbstverständlich seine Zeit und wahnsinnig viele Ressourcen – im Interview verraten die Mitwirkenden, neben Alexandra und Torsten Wassmann das Architektenteam Adrian Bleschke und Max Obermark (Adrian Bleschke GmbH), worauf es bei einem solch ambitionierten Bauvorhaben ankommt und wie es sich anfühlt, dabei zu sein.

Warum ist dieses auf dem freien Acker startende Projekt für Sie besonders und wie bereitet man sich auf so ein Projekt vor?

Alexandra Wassmann: Für uns als Bauherren ist es die Verwirklichung unseres Lebenstraumes – mit gleichzeitig großem unternehmerischen Risiko. Diese Praxis wird nicht nur unser Arbeitsplatz sein, sondern gleichzeitig ein Ort, an dem wir gemeinsam sehr viel Zeit unseres Lebens verbringen werden. Durch die Auswahl unserer Partner haben wir versucht, uns bestmöglich für alle Eventualitäten aufzustellen und vertrauen auf die Expertise unseres Teams.

Adrian Bleschke: Für uns als Architekten ist es die großartige Möglichkeit, auf der weißen Leinwand einen Ort zu schaffen, der sowohl ästhetisch als auch funktional überzeugt und gleichzeitig ein Ort zum Wohlfühlen sein wird. Es ist spannend, gemeinsam die Vision von Alexandra und Torsten in die Realität umzusetzen und das uns entgegengebrachte Vertrauen freut uns sehr.


Dr. Alexandra Wassmann: „Wir hoffen, dass das Zahnzentrum an der Aue ein Ort wird, an dem sich alle wohlfühlen – Patienten und unser Team; dass es ein Ort wird, an dem man gerne Zeit verbringt sowie erfolgreich und effizient arbeiten kann bzw. behandelt wird.“


 

So soll es am Ende aussehen: der äußere Eingangsbereich der Praxis nach der Fertigstellung im kommenden Jahr. Die farbliche Tonalität des Gebäudes respektiert die umliegende Natur. Der moderne und nachhaltige Neubau ist auf Harmonie mit dem aus, was ihn umgibt. © ADRIAN BLESCHKE GmbH

Wie wichtig ist ein vertrauensvoller Austausch für das Gelingen eines solchen Projektes?

Torsten Wassmann: Das Vertrauen ist neben Kompetenz absolute Voraussetzung! Nur mit offener und direkter Kommunikation lassen sich Herausforderungen schnell lösen. Adrian und Max spielen hierbei eine Schlüsselrolle, nicht nur als Architekten, sondern auch als Vermittler und manchmal auch als Bad Cops in Verhandlungen mit potenziellen Partnern, Ämtern oder auf dem Bau.

Adrian Bleschke: Als Architekten erfüllen wir tatsächlich viele unterschiedliche Rollen gleichzeitig – wir sind der erste Ansprechpartner, Gestalter, Designer, manchmal Kummerkasten sowie Kassenwarte und hin und wieder auch mal Blitzableiter für die Bauherrenschaft (lacht).

Die Visualisierung des Empfangsbereichs verdeutlicht die klare und stringente Designsprache und zeigt zudem, dass übergroße Fenster die Natur „hereinlassen“. © ADRIAN BLESCHKE GmbH

Max, was reizt Sie, als Projektarchitekt, besonders an diesem Projekt?

Max Obermark: Es ist die Kombination aus hoher Funktionsdichte, nachhaltigem Bauen und gleichzeitig geforderter Ästhetik bei ganz klarem finanziellen Rahmen, die dieses Projekt für uns einzigartig macht. Die Zusammenarbeit mit Torsten und Alexandra, die sehr genau wissen, was sie wollen, und die direkte Kommunikation machen es spannend und sehr dynamisch.


Max Obermark: „Ich wünsche mir, dass die Praxis auch in vielen Jahren ein Ort ist, der Gesundheit und Wohlbefinden fördert und dass sich die mit ihr verbundenen Wünsche und Ansprüche erfüllen.“


Adrian und Max, wie gehen Sie mit den Herausforderungen und Ansprüchen um, die sich aus der Zusammenarbeit mit zwei „Perfektionisten“ ergeben?

Adrian Bleschke: Es ist herausfordernd sowie gleichzeitig sehr bereichernd. Der Perfektionismus von Torsten und Alexandra treibt das Projekt voran und motiviert uns zusätzlich, kreative und präzise Lösungen zu finden. Wichtig ist ja, dass wir alle das gemeinsame Ziel verfolgen, dieses Projekt perfekt umzusetzen. Wir verhandeln viele Punkte, nehmen andere Perspektiven ein und haben sogar für die gefühlt sehr vielen, aber von Torsten gewünschten Monitore gute Lösungen gefunden, sodass sich alles harmonisch in das Gesamtkonzept einfügt und selbstverständlich wirken wird!

Max Obermark: Ebenfalls sehr relevant ist, dass wir die modernste Praxis im Umkreis schaffen werden und die Zukunft von Alexandra und Torsten mit dem Projekt so direkt verbunden ist. Das setzt natürlich alle Beteiligten unter Druck – aber ein bisschen Druck kann auch inspirierend wirken. Gerade wenn man weiß, dass man Teil von etwas Besonderem ist und Mühe und Hingabe auch gesehen und wertgeschätzt werden!


Adrian Bleschke: „Ich hoffe, dass unser gemeinsames Praxisprojekt ein Beleg dafür wird, wie Räume positiv auf Menschen wirken können. Ebenfalls soll es als Beispiel dafür dienen, wie nachhaltige Architektur, Ästhetik und Design mit hohem medizinischen Standard gelingt.“


Torsten, warum haben Sie sich für ein Architekturbüro aus Berlin entschieden?

Torsten Wassmann: Wir hatten und haben einen nachhaltigen und ressourceneffizienten Bau im Blick. Das bedeutete für uns von Beginn an, dass wir mit regionalen Partnern bauen werden – aber wir wollten auch eine klare Formensprache und haben uns damit beim Architekturbüro Adrian Bleschke GmbH von Beginn an voll verstanden gefühlt. Wir schätzen ihr Gefühl für Design, Material und Räume sehr. Dass das Büro in ganz Deutschland Erfahrung hat, ist jetzt ein großer Vorteil, um unser Projekt umzusetzen.

Adrian Bleschke: Für uns ist das Kennenlernen ganz verschiedener Partner jeweils vor Ort immer eine wichtige Erfahrung. Es ist spannend zu sehen, wie viele Details und Expertisen aus ganz verschiedenen Richtungen und Berufen in so ein Projekt einfließen und welche Partnerschaften auch über ein erst mal „nur“ regionales Projekt hinaus Bestand haben und zukünftige Projekte beeinflussen.

Leidenschaftlich bei der Sache: das Projekt Quartett Dr. Torsten Wassmann, Dr. Alexandra Wassmann, Adrian Bleschke und Max Obermark (v.l.n.r). © ADRIAN BLESCHKE GmbH

Alexandra, Ihr Fokus liegt auf Nachhaltigkeit: Wie stellen Sie diese sicher?

Alexandra Wassmann: Wir verwenden nachhaltige Baustoffe, insbesondere viel heimisches Holz, setzen ein ressourceneffektives Gebäudekonzept und eine kluge Steuerungstechnik ein und arbeiten mit regionalen Partnern. Außerdem betten wir die Praxis in ein größeres Konzept ein, unter anderem mit Streuobstwiese und viel Grün, wenig versiegelten Flächen, Photovoltaik, perfekter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, Lademöglichkeiten für E-Bikes etc. Uns ist außerdem wichtig, dass die Praxis „in Würde“ altert, also gewissermaßen ästhetisch zeitlos bleibt: Parallel zum Fokus auf Nachhaltigkeit und natürlichen Elementen soll die Designsprache daher sehr klar und zeitgleich dem ländlichen Standort entsprechend sein!


Dr. Torsten Wassmann: Mein Wunsch ist, dass wir auf eine spannende und inspirierende Zeit zurückblicken und stolz auf das sind, was gemeinsam erreicht wurde und dass wir beim Bauen hoffentlich nichts allzu Wichtiges vergessen* haben ...

* Klopft dreimal auf den Tisch.


Adrian, welche Herausforderungen bringt die Umsetzung dieser anspruchsvollen Ziele?

Adrian Bleschke: Besonders die Balance zwischen Funktionalität, nachhaltigem Bau, klarem Design und Kosten ist schon eine echte Herausforderung. Aber wir setzen auf modulare Bauweise, innovative Materialien und durch viel Nachdenken und Teamarbeit haben wir technisch und ästhetisch gelungene Lösungen gefunden. Das Praxisgebäude wird sich harmonisch in die Landschaft einfügen und dennoch innen wie außen eine markante, klare Designsprache sprechen und Wiedererkennungswert haben. Hierzu wird das Gebäude eine klare Fassadenstruktur erhalten, die beeinflusst ist aus der Vorfertigung der Holzbauteile sowie an eine moderne Interpretation eines Tempels an einem Hang erinnern wird.

Torsten, Sie als Bauherr bringen Fachkenntnisse über den Praxisbetrieb – von der Füllung über Prophylaxe bis Narkose – mit. Wie fließen diese Informationen in die architektonische Planung ein?

Torsten Wassmann: Diese Informationen sind essenziell für die Funktionalität und das spätere Arbeiten in der Praxis. Unsere Erfahrungen mussten also von Beginn an direkt in die Planung einfließen – Adrian und Max sind sehr offen dafür. Sie bringen ein großes Netzwerk an Experten mit, das uns lösungsorientiert unterstützt. Das stellt sicher, dass die architektonische Gestaltung die täglichen Abläufe auch tatsächlich unterstützt bzw. erleichtert.

Alexandra, wie sehen Sie die Rolle von Adrian und Max im Hinblick auf die Kostenkontrolle, bei gleichzeitig höchsten Ansprüchen?

Alexandra Wassmann: Beide sind erstklassig darin, ein Gleichgewicht zu finden. Sie verstehen es, unsere Visionen umzusetzen, ohne das Budget zu sprengen. Das schaffen sie, indem sie Prioritäten setzen, transparent mit uns über jede Entscheidung kommunizieren – und manchmal eben auch „Nein“ sagen.

Max Obermark: Als Projektarchitekt behalte ich zu jedem Zeitpunkt die Kosten im Auge, verhandele und finde kosteneffiziente Lösungen. Immer im Austausch mit Alexandra und Torsten; dazu gehört auch, zu besonderen Wünschen leider mal „ist nicht mehr im Budget“ sagen zu müssen.

Folgen Sie dem Projekt auf Instagram: www.instagram.com/zahnzentrum.anderaue 

© ADRIAN BLESCHKE GmbH

Mehr News aus Branchenmeldungen

ePaper