Branchenmeldungen 22.03.2019
„Taschen-Minimierer“: erfolgreiches Therapiekonzept
Das Lokalantibiotikum Ligosan® Slow Release der Kulzer GmbH unterstützt seit fast einem Jahrzehnt zuverlässig und wirksam die Therapie chronischer und aggressiver Parodontitis. Prof. Dr. Ralf Rößler, DTMD University, beantwortet im Folgenden häufig gestellte Fragen.
Seit wann verwenden Sie das Lokalantibiotikum Ligosan® Slow Release?
Es gehört bei uns im parodontologischen Gesamtkonzept zum routinemäßigen Einsatz, abhängig von der Indikation. Das heißt, nach durchgeführter nichtchirurgischer Therapie wird ein strenges Controlling der Entwicklung der parodontologischen „Inspektions“-Befunde (PA-Befunde wie Entzündungsindizes, Attachmentlevel etc.) durchgeführt. Bei Rezidiven setzen wir dann bevorzugt die lokale Antibiose ein, um die Risiken der systemischen Antibiose zu minimieren. Wir haben über 400 Patienten in einem konsequenten Nachsorgeprogramm, wo neben der Patientencompliance die Dokumentation der PA-Befunde gewährleistet ist. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass dieses Therapiekonzept erfolgreich ist.
Welchen Therapieansatz verfolgt das Lokalantibiotikum und für welche Indikation?
Ligosan Slow Release enthält Doxycyclin, das antibiotisch und antiinflammatorisch wirkt und die relevanten parodontalpathogenen Keime erfasst. Das Lokalantibiotikum ist eine Ergänzung zur konventionellen, nichtchirurgischen Therapie bei Parodontitis.
Wie beurteilen Sie die Wirksamkeit von Ligosan Slow Release?
Wir haben seit fünf Jahren eine Vergleichsgruppe, d. h. systemische versus lokale Antibiose bei Rezidiven mit Ausnahme der aggressiven Parodontitis. Die Ergebnisse zeigen gleiche Erfolge. Bei einer Parodontitis wenden wir zunächst die konservative nichtchirurgische Therapie an. Sollten dann jedoch persistierende Taschen und Blutungen bestehen und wir diese mechanisch oder chirurgisch nicht in den Griff bekommen haben, ist eine Ligosan-Therapie zu empfehlen, um die Entzündung zu reduzieren. Ich habe sehr positive Erfahrungen damit gemacht. Auch ziehe ich die lokale Antibiose der systemischen vor, zumal die Entzündung meist lokalisiert werden kann. Es gibt zwar parodontale Grundinfektionen, bei denen die systemische Antibiose Sinn macht. Bei zwei, drei parodontal beherdeten Zähnen ist die Lokalantibiose jedoch ausreichend.
Worauf sollten Anwender beim Einsatz des Präparats besonders achten?
Wir führen zunächst eine konservative Therapie durch, also eine konventionelle nichtchirurgische Therapie. Ligosan Slow Release ist keine primäre Therapie.
Ligosan Slow Release wird eingebracht, indem man die Spritzdüse vorsichtig in den Fundus der Tasche platziert und das Gel kontinuierlich herausbefördert. Während der Applikation muss die Spritzdüsenspitze langsam aus der Tasche herausgezogen werden, bis überschüssiges Gel am Zahnfleischsaum austritt. Dieses kann dann mit einem feuchten Wattebausch entfernt werden.
Weiterhin sollten die Nachsorgezyklen an die Grundinfektion angepasst werden. Schließlich ist eine engmaschige Nachsorge essenziell.
Worauf sollte das Augenmerk bei potenziellen Patienten liegen?
Wichtig ist zunächst eine gründliche Anamnese, um Vorerkrankungen, Risikofaktoren und die Einnahme von Medikamenten zu erfassen. Anders als bei einer systemischen Behandlung ist das Risiko der Quervernetzung bei Lokalantibiotika allerdings geringer. Auch die Belastung für den Gesamtorganismus ist bei der lokalen Antibiose wesentlich niedriger als bei der systemischen Gabe. Nicht zuletzt ist ein großes Plus, dass sich Ligosan Slow Release durch den Zahnarzt exakt dosieren lässt und somit ausgeschlossen werden kann, dass der Patient das Medikament nicht nimmt oder in der falschen Dosis.
Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Patientencompliance?
Neben der Tatsache, dass Ligosan Slow Release nahezu schmerzfrei einzubringen ist, ist die Akzeptanz des Präparats per se hoch. Ich hatte bislang keinen Patienten, der es verweigert hat. Bei der systemischen Antibiose ist oftmals eine deutliche Abneigung zu spüren nach dem Motto „Tabletten oder Antibiotika müssen nicht sein“.
Worin sehen Sie die größten Vorteile beim Einsatz von Ligosan® Slow Release im Rahmen Ihres Parodontitiskonzeptes?
Es ist ein Produkt mit guter Datenlage und damit weiß ich sehr genau, was ich tue. Zudem ist Ligosan Slow Release einfach zu applizieren, was auch für den Patienten sehr angenehm ist. Und die Nebenwirkungen sind minimal: Ligosan Slow Release verursacht keine Magen-Darm-Beschwerden, es gibt deutlich weniger allergische Reaktionen und – immer unter der Voraussetzung der richtigen Indikation – es funktioniert! Es ist eine sehr gute therapeutische Option und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur unterstützenden Parodontitistherapie (UPT) für Erwachsene.
Herr Prof. Dr. Rößler, vielen Dank für das Gespräch.
Fordern Sie jetzt kostenlos Informationen und Beratungsunterlagen für das Patientengespräch an unter: www.kulzer.de/ligosanunterlagen
Hinweis: Ligosan® Slow Release ist in der Schweiz nicht zugelassen.
Fotos: Prof. Dr. Ralf Rößler/Kulzer GmbH