Branchenmeldungen 09.05.2022

Für mehr Nachhaltigkeit: Zahngoldrecycling mit Kulzer



Für mehr Nachhaltigkeit: Zahngoldrecycling mit Kulzer

Foto: Kulzer

Mit einer Kampagne zum Zahngoldrecycling sorgt Kulzer derzeit für Aufmerksamkeit bei Praxis und Patienten: Mit einem attraktiven und kostenfreien Aktionspaket fürs Praxismarketing gelingen somit Umweltschutz und Patientenbindung zugleich.

Wie schützt man den Regenwald, positioniert die Praxis und begeistert zugleich Patienten? Mit Zahngoldrecycling! Schließlich ist die Umweltbilanz von recyceltem Gold mit nur 0,5 Promille CO2 deutlich besser als von Gold, das aus Minen oder Bergwerken stammt. Schon heute verwendet Kulzer übrigens 70 Prozent recyceltes Gold aus Kronen und Brücken in seinen Legierungen. Gemeinsam mit Praxen und Patienten möchte der Recycling-Experte nun noch nachhaltiger werden und hat darum eine spezielle Kampagne ins Leben gerufen. Worum es dabei geht und inwiefern Praxen und Patienten davon profitieren, erzählt Joerg Faller, Teamleiter Vertriebs-Support Deutschland bei Kulzer und verantwortlich für den Bereich Edelmetall-Recycling.

Herr Faller, seit Jahresbeginn hat Kulzer eine besondere Kampagne zum Zahngold-Recycling gestartet. Das Thema ist allerdings nicht neu für Kulzer?

Richtig, Recycling ist an sich kein neues Gebiet für uns. Denn als Hersteller von Edelmetall-Dentallegierungen haben wir ein großes Interesse daran, dass die darin enthaltenen Edelmetalle aus extrahierten Kronen und Brücken wieder dem Rohstoffkreislauf zugeführt werden. Das sind in Deutschland hauptsächlich die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium. Das Recycling von edelmetallhaltigen Feilungen aus Dentallaboren, die bei der Bearbeitung von Kronen und Brücken entstehen, und die Aufarbeitung von edelmetallhaltigen Kronen und Brücken, die wir von Zahnärzten und Privatpersonen erhalten, sind Teil unseres Service. Wir haben sehr viele engagierte Zahnärzte unter unseren Kunden, die durch die Sammlung von Zahngold die Arbeit von gemeinnützigen Organisationen unterstützen.

Mit der neuen Kampagne zum Zahngold-Recycling möchte Kulzer noch stärker für das Thema sensibilisieren. Vor welchem Hintergrund?

Wir wurden 2019 auf die Studie der Hochschule Pforzheim zum Thema Gold- Recycling aufmerksam. Uns hat dabei der deutliche Unterschied im Hinblick auf den CO 2 -Fußabdruck zwischen recyceltem Gold und jenem Gold überrascht, das aus Primärquellen abgebaut wurde. Für uns war damit sofort klar, dass jede recycelte Krone oder Brücke und jedes Gramm edelmetallhaltige Feilung einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leistet und wir als Unternehmen dazu etwas beitragen wollen.1 Hinzu kamen die Studienergebnisse der apoBank aus dem Jahr 2021 zum Thema Nachhaltigkeit und soziales Engagement bei Ärzten und Apotheken.2 Neben unserer hohen Motivation, Zahngold zu recyceln, war für uns aber genauso wichtig, den Aufwand für ein nachhaltiges Handeln machbar zu gestalten. Daher stellen wir den Praxen kostenfrei ein attraktives Aktionspaket zur Verfügung, mit dem sie sofort mit der Sammlung von Zahngold beginnen können.

Was beinhaltet das Aktionspaket für Praxen konkret?

Das Aktionspaket umfasst eine Urkunde für den Empfangsbereich, Poster, Aufsteller und Flyer mit Informationen für die Patienten und natürlich auch eine sichere Sammeldose. Zusätzlich stellen wir noch Homepage-Texte, individualisierbare Pressetexte für die lokale Presse, Instagram-Content und Facebook-Content zur Verfügung.

Wie funktioniert das Sammeln von Zahngold in der Praxis genau?

Das ist recht einfach: Der Patient gibt die Krone oder Brücke in einen geeigneten Behälter, der in der Praxis platziert ist, oder übergibt die Krone oder Brücke an die Praxis und diese sammelt das Zahngold dann in einem geeigneten Behälter. Es ist dabei unerheblich, ob es sich um edelmetallhaltiges oder nichtedelmetallhaltiges Material handelt. Auch noch anhaftende Wurzel- oder Zahnreste, Befestigungszemente, Verblendungen etc. müssen vorab nicht entfernt werden.

Welchen Weg nimmt das Zahngold anschließend?

Sobald die Sammeldose für das Zahngold voll ist, kontaktiert die Praxis uns oder die Organisation, für die das Zahngold gesammelt wird. Dann erfolgt die Abholung entweder persönlich oder durch einen Paketdienst bzw. Werttransport. Dabei ist zu beachten, dass es leider auch hier Kriminelle gibt, die sich als Mitarbeiter oder Beauftragter von Kulzer oder einer gemeinnützigen Organisation ausgeben. Aus diesem Grund ist Vorsicht geboten, damit die Sammeldose nicht abhandenkommt. Bei Kulzer werden übrigens alle Wareneingänge per Video dokumentiert. Das eingesendete Material wird gewogen und die Brutto- und Nettogewichte werden ebenfalls dokumentiert. Anschließend erfolgt über verschiedene Verfahren die Trennung von Nichtmetall und Nichtedelmetall. Dabei wird der Inhalt jedes einzelnen Auftrags auch strikt einzeln bearbeitet. Danach wird das Material geschmolzen und ein Barren gegossen, d. h. jede Anlieferung ergibt einen Barren.

Wie wird der Edelmetallgehalt bestimmt?

Nachdem der geschmolzene Barren abgekühlt ist, werden auf der Ober- und Unterseite Bohrspäne entnommen und in einer Röntgenfluoreszenzanalyse untersucht. Die Werte der analysierten Edelmetalle sind bei einem homogenen Barren in einem engen Toleranzbereich. Diese bilden dann die Basis für die Kalkulation der Ankaufspreise.

Können Praxen auch gemeinsam mit den Patienten spenden – und wenn ja, an wen?

Ja, das ist selbstverständlich möglich. Entweder unterstützt die Praxis bereits eine gemeinnützige Organisation oder Einrichtung vor Ort oder engagiert sich regional, national oder international. Bei der Auswahl ist jedoch darauf zu achten, dass der Umgang mit den Spendengeldern seitens der Organisation transparent ist. Als Unterstützung bieten wir auf unserer Seite www.kulzer.de/zahngold eine Auswahl von Organisationen an, die Zahngold sammeln.

Quellen:
1 https://www.hs-pforzheim.de/news_detailansicht/news/ gute_noten_fuer_recycling_gold
2 https://newsroom.apobank.de/documents/apobank-studie- nachhaltigkeit-in-praxen-und-apotheken-415415

Dieses Interview ist in der ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis 05/22 erschienen.

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